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Judith Keilbach
Senior Fellow (04/2016 - 08/2016)


Die TV-Übertragung des Eichmann-Prozesses. Holocausterinnerung und die Produktion eines der ersten transnationalen Medienereignisse


Keilbach-1Der Prozess gegen Adolf Eichmann war eines der ersten transnationalen Fernsehereignisse. Als der Prozess am 11. April 1961 begann, kamen Journalistinnen und Journalisten aus aller Welt, um über seinen Verlauf zu informieren. Nicht nur die gedruckte Presse und das Radio berichteten über das Gerichtsverfahren, es wurde auch fürs Fernsehen aufgenommen, die Videobänder per Flugzeug zu Sendern in 38 Ländern versandt, wo man die Aufnahmen für Nachrichtensendungen oder Sonderprogramme benutzte. Den Eichmann-Prozess als ein frühes globales Medienevent verstehend, fokussiert das Buchprojekt auf die technischen und institutionellen Voraussetzungen, die eine TV-Ausstrahlung überhaupt erst ermöglichten. Es diskutiert den historischen und politischen Kontext des Gerichtsverfahrens, sondiert die transnationale Zusammenarbeit, die Verhandlungen und Auseinandersetzungen vor und während der Aufnahmen, vergleicht die Berichterstattung in den einzelnen Ländern. Über die Analyse einer ganz spezifischen Medienkonstellation hinausgehend, wird das Projekt auch einen Einblick in die Produktion eines globalen Medienereignisses ermöglichen, dabei aber auch den Kalten Krieg bzw. die sich zu dieser Zeit rapid verändernde globale Medienlandschaft ansprechen.

 

Judith Keilbach ist Assistenzprofessorin für Fernsehwissenschaft an der Abteilung für Medien und Kultur der Universität Utrecht. Sie veröffentlichte Beiträge zu Holocaust-Zeugenaussagen, zur fotografischen Darstellung des Holocaust sowie 2008 die Monographie Geschichtsbilder und Zeitzeugen. 2013 war sie Leibniz Summer Fellow am Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam, 2014 Fellow am Netherlands Institute for Advanced Study (NIAS).

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