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Anastasia Felcher

Gerda Henkel-Research Fellow (10/2022 – 08/2023)

 

Debatten über den Holocaust im jüdischen Samizdat: Politische Agenda, Selbstlegitimation und Erinnerungsarbeit

 

Anastasia FelcherMit diesem Projekt soll das kulturelle Nachleben des Holocaust in der Sowjetunion erforscht werden, wie es auf den Seiten von unzensierten Publikationen, Büchern, Zeitschriften und Petitionen – dem so genannten jüdischen Samizdat – zum Ausdruck kam. Dabei sollen die politischen und erinnerungspolitischen Funktionen der Aufarbeitung der traumatischen Vergangenheit auf den Seiten verbotener Texte zu jüdischen Themen aufzeigen.

Nonkonformistische politische und kulturell-literarische Werke des jüdischen Samizdat wurden in den späten 1960er bis späten 1980er Jahren im ganzen Land unsystematisch produziert. Diese Texte, die über inoffizielle Kanäle verbreitet wurden, unterstützten den jüdischen Kampf um die Auswanderung aus der Sowjetunion. Die Arbeit ist ein Versuch, das Zusammenspiel zwischen unzensierten Medien, jüdischem Nationalismus und der Erinnerung an den Holocaust unter den restriktiven Bedingungen der sowjetischen Staatspolitik, der Erinnerungspolitik und des Siegeskults im Zweiten Weltkrieg zu verstehen.

 

Anastasia Felcher, Historikerin und Kulturerbeforscherin. Promotion 2016 zu Management und Entwicklung des kulturellen Erbes. Seit 2020 Archivarin für die slawische Sammlung im Vera and Donald Blinken Open Society Archives an der Central European University in Budapest tätig, wo sie in slawischen, jüdischen und Samizdat Sammlungen recherchierte.

 

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