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News – Events – Calls
26. March 2023 08:00 - 15. June 2023 23:00 CfP - TagungQuantifying the Holocaust.Classifying, Counting, Modeling: The Contribution to Holocaust HistoryInternational ConferenceParis, 15–16 May 2024 Submission We invite submission of abstracts for individual papers. Individual submissions will be grouped into appropriate thematic panels by the conference organisers. We welcome researchers at all levels of their PhD or post-doctoral...Weiterlesen... |
30. March 2023 09:00 WorkshopDocumenting Refugees from Eastern EuropeThe 20th century was a period of evacuation, escape, expulsion, wandering and planned resettlement of the population, all due to wars, economic crises, and political changes, such as the collapse of empires. It was also the period when the legal foundations establishing international ...Weiterlesen... |
26. April 2023 15:00 VWI invites/goes to...Anastasia Felcher: Debates on the Holocaust in Jewish Samizdat. Political Agenda, Self-Identification and Memory WorkVWI invites the Imre Kertész Kolleg Jena The lecture is an attempt to understand the interplay between uncensored media, Jewish nationalism and Holocaust remembrance under the restrictive conditions of Soviet state policy, memory politics and the cult of victory during World War II. ...Weiterlesen... |
17. May 2023 15:00 VWI invites/goes to...Raz Segal: Holocaust Bystanders – A History of the Modern StateVWI invites the OR-ZSE (Budapest) The presentation offers a new interpretation of Holocaust bystanders in the multi-ethnic and multi-religious borderlands under wartime Hungarian and Bulgarian occupations that targeted several groups in attempts to realise ethno-national visions of “...Weiterlesen... |
Eröffnungsrede zur Ausstellung „Schuld“ im Jüdischen Museum Wien
Am 27. März 2023 wird VWI-Direktor Jochen Böhler die Eröffnungsrede zur neuen Ausstellung „Schuld“ im Jüdischen Museum Wien halten. Die Ausstellung untersucht verschiedene Dimensionen von Schuld, so etwa existentielle, metaphysische, moralische oder politische Schuld.
Memorial-Mitgründerin und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des VWI Irina Scherbakowa erhielt den Marion-Dönhoff Preis 2022
Die Mitbegründerin der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial wurde in Hamburg mit dem Marion-Dönhoff-Preis für internationale Verständigung und Versöhnung ausgezeichnet. Die Laudatio hielt der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz.
In der Begründung der Jury heißt es, Irina Scherbakowa habe sich als „unbeugsame Streiterin für die Bürger- und Menschenrechte in Russland in beispielhafter Weise um eine Demokratisierung der russischen Gesellschaft verdient gemacht“. Im Dezember 2021 wurde Memorial in Russland verboten – seither besteht die Menschenrechtsorganisation im Ausland weiter, im Oktober 2022 wurde die Organisation mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Als Historikerin arbeitet Irina Scherbakowa seit Jahrzehnten an der Aufklärung der Verbrechen der ehemaligen Sowjetunion mit und setzt sich für den Schuutz der Menschenrechte ein. Außerdem ist sie ehrenamtlich für verschiedene Stiftungen, Kultur-Organisationen, Forschungs- und Erinnerungsstätten tätig. Seit 2012 ist sie Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des VWI.
„Wir verleihen Irina Scherbakowa diesen Preis, um ihren herausragenden Beitrag zur historischen Selbstaufklärung ihres Landes und ihren mutigen Kampf für Menschenrechte zu würdigen“, so die Jury.
Der Marion-Dönhoff-Preis wird seit 2003 jährlich an Persönlichkeiten vergeben, die sich in besonderer Weise für die Verständigung und Versöhnung zwischen den Völkern einsetzen.
Memorial co-founder and member of the Scientific Advisory Board of the VWI Irina Sherbakova received the Marion-Dönhoff Award 2022
The co-founder of the Russian human rights organisation Memorial was awarded the Marion Dönhoff Prize for International Understanding and Reconciliation in Hamburg. The laudatory speech was given by the German Chancellor Olaf Scholz.
The jury's statement said that Irina Sherbakova had rendered exemplary service to the democratisation of Russian society as an "indomitable fighter for civil and human rights in Russia". In December 2021, Memorial was banned in Russia - since then the human rights organisation has continued to exist abroad, and in October 2022 the organisation was awarded the Nobel Peace Prize.
As a historian, Irina Sherbakova has been working for decades to clarify the crimes of the former Soviet Union and is committed to the protection of human rights. She also works on a voluntary basis for various foundations, cultural organisations, research and memorial sites. She has been a member of the VWI's Scientific Advisory Board since 2012.
"We award Irina Sherbakova this prize in recognition of her outstanding contribution to the historical self-enlightenment of her country and her courageous fight for human rights," the jury said.
The Marion Dönhoff Prize has been awarded annually since 2003 to personalities who have made a special contribution to understanding and reconciliation between peoples.
Friedensnobelpreis 2022
Der Friedensnobelpreis 2022 geht unter anderem an die russische Menschenrechtsorganisation Memorial.
Memorial begann 1987 als Unterschriftenkampagne von elf Personen für ein Denkmal für die Opfer des sowjetischen Terrors unter dem Ehrenvorsitz von Andrej Sacharow und hat sich seitdem zum bedeutendsten Forschungszentrum zum Stalinismus entwickelt. Es sammelte Tausende von Augenzeugenberichten von Gulag-Opfern und erstellte herausragende wissenschaftliche Nachschlagewerke über den stalinistischen Staatsapparat.
Zuletzt widmete sich die Organisation auch der Unterdrückung von Dissidenten unter Präsident Wladimir Putin und führte auch eine Liste über politisch Gefangene in Russland. Im Dezember 2021 wurde Memorial in Russland verboten - seither besteht die Menschenrechtsorganisation im Ausland weiter.
Zu den Gründungsmitgliedern gehört Irina Scherbakowa, die auch Beiratsmitglied des VWI ist.
In diesem Jahr wurde Memorial gemeinsam dem belarussischen Aktivisten Ales Bjaljazki und dem ukrainischen Center for Civil Liberties der Friedensnobelpreis zuerkannt.
Jochen Böhler wird neuer VWI-Direktor
Der Vorstand des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien hat den Historiker PD Dr. Jochen Böhler als neuen Direktor bestellt.
Terezija Stoisits, Vorstandsvorsitzende des VWI: „Mit Jochen Böhler haben wir einen herausragenden Wissenschaftler nach Wien geholt, der über fundierte internationale Erfahrung in der Holocaust-Forschung verfügt. Er bringt praktische Kenntnisse mit, um wissenschaftliche Forschung im Sinne von Public History breitenwirksam zu diskutieren, ein zentrales Anliegen unseres Instituts. Seine Expertise zur Geschichte Osteuropas wird den Forschungsbereich und die Bedeutung des VWI zusätzlich stärken. Wir sind überzeugt, dass er besondere Akzente setzen wird, um das Erbe und Vermächtnis Simon Wiesenthals zu wahren und anhand aktueller Herausforderungen zu reflektieren.“
Jochen Böhler, Direktor des VWI: „Information ist Abwehr, meinte Simon Wiesenthal in ‚Recht, nicht Rache‘. In diesem Sinne möchte ich die Sichtbarkeit des VWI noch erhöhen, sein institutionelles und internationales Netzwerk weiter ausbauen und sein thematisches Profil in Anlehnung an die Ikone Wiesenthal schärfen. Das heißt für mich eine besondere Orientierung am Habsburger Judentum in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, an den NS-Verbrechen in Österreich und den besetzten Ländern Ostmittel- und Südosteuropas sowie der Aufarbeitung und den Folgen des Holocaust. Dabei setze ich auf eine gute Zusammenarbeit mit allen Partnern des VWI in der österreichischen Forschungs-, Kultur-, Medien- und politischen Landschaft.“
Das VWI als Gastinstitution für Holocaustforscher:innen aus der Ukraine
Angesichts des russischen Invasionskrieges in der Ukraine ermöglicht und finanziert die Stadt Wien Rechercheaufenthalte von ukrainischen Wissenschaftler:innen an Wiener Forschungsinstitutionen, eine dieser Institutionen ist das VWI. Das VWI veröffentlichte im April 2022 einen Call für diese “Emergency Fellowships”, diese sollen ukrainischen Wissenschaftler:innen ermöglichen, ihre Recherchen fortzuführen, Archive und Bibliotheken zu besuchen, sich mit den VWI-Fellows und -Mitarbeiter:innen auszutauschen und nicht zuletzt dem Kriegsalltag zu entkommen. In den kommenden Monaten wird das VWI Gastinstitution für die folgenden fünf Forscher:innen sein:
Olena Bezhan, außerordentliche Professorin für fremdsprachige Literatur an der Nationalen I.-I.-Metschnikow-Universität Odessa, wird während ihres Forschungsaufenthaltes Darstellungen des Holocaust in der amerikanischen und ukrainischen Literatur vergleichend analysieren und die darin entworfenen Konzepte von Trauma und Erinnerung kritisch befragen.
Andrij Kudrjatschenko, Professor für Zeitgeschichte, Direktor des Instituts für Weltgeschichte der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine, wird während seines Aufenthaltes über Unterschiede zwischen westeuropäischem Holocaustdiskurs und ukrainischer Geschichtsbetrachtung arbeiten.
Dmytro Mykhailychenko arbeitet als außerordentlicher Professor für politische Ökonomie an der Simon-Kuznets-Universität für Wirtschaft in Charkiw. Am VWI wird er seine Forschungen zu jüdischen Ökonom:innen aus Charkiw in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts weiterführen.
Nadiia Skokova, Historikerin für das moderne Ost- und Mitteleuropa an der Ukrainisch Katholischen Universität in Lwiw, untersucht in ihrem Projekt soziale, wirtschaftliche und politische Facetten jüdischen Lebens in Ostgalizien vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Zwischenkriegszeit.
Viktoria Soloschenko Expertin im Bereich der Provenienzforschung. In ihrem aktuellen Projekt geht sie den Spuren geraubter Kulturgüter während des Zweiten Weltkrieges in der Ukraine nach.