Nikolaus Hagen
Fortunoff-VWI Research Fellow (10/2019-08/2020)
Die Verfolgung von ‚Mischehen‘ im Nationalsozialismus. Eine vergleichende Studie geschlechtsspezifischer Erfahrungen von Verfolgung
Ungefähr 20.000 Vermählungen galten infolge der Nürnberger Gesetze im ‚Dritten Reich‘ als ‚Mischehen’, da entweder ein Partner oder eine Partnerin als jüdisch eingestuft wurde. Obwohl der oder die als jüdisch erachtete Partner in der Regel denselben Verfolgungen ausgesetzt war wie andere Juden, gab es dennoch – unter Rücksichtnahme auf den nichtjüdischen Partner und Familienteil ein unsicheres Maß an ‚Schutz‘. Aber die gesetzlichen Regelungen und konkreten Maßnahmen, denen diese Paare ausgesetzt waren, waren vielfältig und komplex und brachten so viele individuell und regional differenzierte Erfahrungen und Folgen mit sich – bis hin zu Deportation und Ermordung. Diese mannigfaltigen Erfahrungen waren aber gleichzeitig auch geschlechtsspezifisch, ein Aspekt, der oft vernachlässigt wird. Das Vorhaben wird diese geschlechtsspezifischen Erfahrungen der Verfolgung durch eine regionale Vergleichsstudie analysieren.
Nikolaus Hagen ist Historiker und Lektor an der Universitat Innsbruck sowie an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg. 2019 war er EHRI-Fellow bei den Arolsen Archives, zuvor Research Fellow und Assistenzkurator am Jüdischen Museum München.
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