Christoph Dieckmann
Fortunoff Research Fellow (09/2022 – 02/2023)
Shoah, Kriegsführung und Besatzung 1938–1945
Historiker:innen haben die komplexe, enge Beziehung zwischen dem Holocaust und den deutschen Kriegsanstrengungen lange untersucht. Am Beispiel Litauens wirft Dieckmann einen neuen Blick auf diese Beziehung, der auch die deutsche Besatzungspolitik einbezieht. Damit liefert er eine plausiblere Erklärung für die Entwicklung der mörderischen deutschen Politik in Litauen. Durch die verschränkte Analyse von Kriegsführung, Besatzungspolitik und Shoah und die Integration zentraler wie lokaler Perspektiven lässt sich sein konzeptioneller Ansatz möglicherweise auch auf andere Länder und Regionen übertragen. Anhand von bisher wenig untersuchten deutschen Quellen zeigt er, wie die innere Logik der deutschen Politik 1941 zu Massenverbrechen führte. Dieckmann plant, seine Zeit als Fortunoff Senior Fellow am VWI zu nutzen, um seine Analyse des Holocausts in Litauen durch die Integration relevanter Zeugnisse aus dem Fortunoff Video Archiv zu erweitern.
Christoph Dieckmann , unterrichtet an der Universität Haifa im Weiss-Livnat International Program of Holocaust Studies. Seine Studie „Deutsche Besatzungspolitik in Litauen 1941–1944“ wurde 2012 mit dem Yad Vashem International Book Prize for Holocaust Research ausgezeichnet. Im Rahmen des Fellowships soll die englische Übersetzung davon überarbeitet werden. Er war Mitherausgeber von Der Dienstkalender Heinrich Himmlers 1941/42 (1999).
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