Florian Zabransky
EHRI-FELLOW (01/2019)
Jüdische Sexualität, Emotionen und Männlichkeit Im Dritten Reich
Sexualität, Emotionen und Verfolgung von Juden im Dritten Reich sind untrennbar miteinander verbunden. ‚Sexueller Antisemitismus‘, geschlechtsspezifische Demütigungen oder Sterilisation waren integraler Bestandteil des Vernichtungsprozesses. Die Untersuchung jüdischer, männlicher Intimität – hetero- und homosexueller Beziehungen, Verlust der Libido, Ehe, Liebe, Begierde oder sexualisierter Gewalt – legt geschlechtsspezifische Beziehungen offen und analysiert, wie männliche Juden ihre Intimität im Dritten Reich erlebten. Insbesondere wird die mikrohistorische Untersuchung von Intimitätshandlungen zeigen, wie Sexualität und Emotionen mit Selbstbehauptung, Männlichkeit und Agency konnotiert waren.
Florian Zabransky ist Doktorand an der University of Sussex. Er studierte Soziologie in Frankfurt, Rom und Hamburg. 2017 erhielt er das Clemens N. Nathan Stipendium für seine Forschungen zur jüdisch-männlichen Intimität im Dritten Reich. Seine Forschungsinteressen umfassen Holocaust Studies, Geschichte der Sexualität, Gender Studies und die Geschichte des Antisemitismus.