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CfP - Tagung
2. EHRI-AT Conference: Holocaustliteratur und Ego-Dokumente/Holocaust Literature and Ego Documents
   

von Mittwoch, 14. Juni 2023 -  08:00
bis Samstag, 15. Juli 2023 - 23:59

Unicorn, Conference Desk, Schubertstraße 6a, A-8010 Graz

 

(English version below)

Eine Tagung des Centrums für Jüdische Studien in Kooperation mit dem Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien im Rahmen von EHRI-AT

11. bis 12. Dezember 2023

Das Schreiben über den Holocaust war von Anfang von Überlegungen zur Form, zu den Grenzen der Sprache und des Mediums selbst und zu den (Un)Möglichkeiten der Vermittlung von Wissen an künftige Generationen geprägt. Worüber reden wir also, wenn wir über Holocaustliteratur sprechen? Und wie können literarische Texte und Ego-Dokumente in Beziehung gesetzt werden?

Der Begriff der „Holocaustliteratur“ erfuhr in den letzten Jahren in den Literaturwissenschaften zunehmende Aufmerksamkeit, die sich nicht zuletzt auch in unterschiedlichen Definitionsversuchen niederschlug. Diese konzentrierten sich auf Fragen nach Genre oder Gattung ebenso wie auf unterschiedliche Zeitebenen, Thematiken und Erfahrungen. Es wurde nach textlichen und narrativen Strukturen gefragt und ein gewisser Kanon an Texten und Autor:innen bildete sich heraus.

In den Holocaust Studies rückten nicht zuletzt in Nachfolge von Saul Friedländers Forderung nach einer integrierten Geschichte des Holocaust Ego-Dokumente zunehmend in das Blickfeld der Forschungen. Dabei ging es um Fragen der Agency, der Erfahrungen ebenso wie Faktizität.
Die Tagung „Holocaustliteratur und Ego-Dokumente“ greift die unterschiedlichen Debatten auf und zielt darauf ab, literatur- und geschichtswissenschaftliche Perspektiven auf Holocaust-Literatur und Ego-Dokumente miteinander ins Gespräch zu bringen. Dabei geht es neben einer Bestandsaufnahem von Sammlungen lebensgeschichtlicher und literarischer Texte in und über Österreich im Besonderen um Fragen von Überschneidung und Abgrenzung ebenso wie um methodische Zugänge und die Bedeutung von Holocaustliteratur und Ego-Dokumenten für die Holocaustforschung.

Folgende Fragenkomplexe werden im Zentrum der Tagung stehen:

  • Wie kann der Begriff der Holocaustliteratur in Abgrenzung oder durch Inklusion von Ego-Dokumenten definiert werden? Welche Texte oder Textsorten lebensgeschichtlichen Schreibens (z.B. Autobiografien, Tagebücher, Briefe, Collagen, testimonials, auch Gerichtsakten etc.) können darunter subsumiert werden?
  • Wie können diese Dokumente im Spannungsfeld zwischen historischem Dokument und literarischem Text eingeordnet und verstanden werden?
  • Welche (inter-)disziplinären Zugriffe (Geschichtswissenschaft, Literaturwissenschaft, Digital Humanities etc.) auf Texte ergeben sich?
  • Welcher Erfahrungsbegriff (direkt – transgenerational) kann zur Anwendung kommen?
  • Welche Rolle kommt der Holocaustliteratur in den Holocaust Studies zu?
  • Auf welche Opfergruppen fokussiert die Debatte um Holocaustliteratur vorrangig und inwieweit bestimmte diese unter Berücksichtigung zeitlicher Dynamiken die Wahrnehmung der unterschiedlichen Opfergruppen im öffentlichen und literarischen Diskurs?
  • Welche inhaltlichen und erzählerischen Transformationen erfahren lebensgeschichtliche Texte im Laufe der Jahrzehnte nach dem Ende des Holocaust?
  • Welche Bedeutung hat lebensgeschichtliches Schreiben für die Autor:innen? Welche Wechselwirkungen zwischen Lebensgeschichten und Individuen lassen sich feststellen?
  • Welche Aussagen können über den Gebrauch und die Rezeption lebensgeschichtlicher Texte getroffen werden?
  • Welche Sammlungen von Holocaustliteratur und Ego-Dokumenten lassen sich in Österreich resp. zum Holocaust in Österreich ausmachen?
  • Inwieweit lassen sich Kategorien von Texten festmachen, die wiederum Basis digitaler Erschließung sein könnten?

Die interdisziplinär ausgerichtete Tagung richtet sich an Literatur- und Kulturwissenschafter:innen ebenso wie an Historiker:innen.
Die Organisator:innen bemühen sich um Förderungen und entsprechend der vorhandenen Mittel werden Reise- und Aufenthaltskosten übernommen. Nicht institutionalisierte Wissenschafter:innen ebenso wie early career researcher werden bei der finanziellen Unterstützung bevorzugt behandelt.

Bitte schicken Sie ein Abstract (max. 500 Wörter) sowie einen kurzen CV bis zum 15. Juli 2023 an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Rückmeldung über die Annahme der Einreichung erfolgt bis 30. September 2023.

2nd EHRI-AT Conference: Holocaust Literature and Ego Documents

A conference of the Center for Jewish Studies in cooperation with the Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust Studies in the framework of EHRI-AT

December 11-12, 2023

Writing about the Holocaust has been shaped from the beginning by considerations of form, of the limits of language and the medium itself, and of the (im)possibilities of transmitting knowledge to future generations. So what are we talking about when we talk about Holocaust literature? And how can we discuss and analyse literary texts as well as ego documents together?

The concept of "Holocaust literature" has received increasing attention in literary studies in recent years, which shows in various attempts at definition. These focused on questions of genre as well as on different time levels, themes, and experiences. Questions were raised about textual and narrative structures, and a certain canon of texts and authors emerged.

In Holocaust Studies, not least in the wake of Saul Friedländer's call for an integrated history of the Holocaust, ego documents increasingly became the focus of research. This involved questions of agency, experience as well as factuality.

The conference "Holocaust Literature and Ego Documents" takes up the various debates and aims to bring literary and historical perspectives on Holocaust literature and ego documents into conversation with one another. In addition to an inventory of collections of life-history and literary texts in and about Austria, the focus will be on questions of overlap and demarcation as well as on methodological approaches and the significance of Holocaust literature and ego documents for Holocaust research.

The following sets of questions will be the focus of the conference:

  • How can the concept of Holocaust literature be defined by delimiting or including ego documents? Which texts or text types of life-writing (e.g. autobiographies, diaries, letters, collages, testimonials, also court records, etc.) can be subsumed?
  • How can these documents be classified and understood in the field of tension between historical document and literary text?
  • Which (inter-)disciplinary approaches (historiography, literary studies, digital humanities, etc.) to texts arise?
  • Which concept of experience (direct - transgenerational) can be applied?
  • What is the role of Holocaust literature in Holocaust Studies?
  • On which victim groups does the debate on Holocaust literature primarily focus and to what extent did it determine the perception of the different victim groups in public and literary discourse, taking into account temporal dynamics?
  • What transformations in terms of content and narrative do life-writing stories undergo?
  • What is the significance of life-writing for the authors? What interactions between life stories and individuals can be identified?
  • What statements can be made about the use and reception of life-writing texts?
  • What collections of Holocaust literature and ego documents can be identified in Austria or on the Holocaust in Austria?
  • To what extent can categories of texts be identified that could in turn serve as a basis for digitization?

The interdisciplinary conference is aimed at literary and cultural scholars as well as historians.
The organisers are seeking funding, and travel and accommodation expenses will be covered according to available resources. Non-institutionalised scholars as well as early career researchers will be given priority for financial support.

Please send an abstract (max. 500 words) and a short CV to: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! by 15 July 2023.

Feedback on acceptance of the submission will be provided by 30 September 2023.

In cooperation with:

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