Alma Mater Revisited | |||
Norman Domeier: Weltherrschaft und Völkermorden. Die Lochner-Version der Hitler-Rede vom 22. August 1939 als Schlüsseldokument nationalsozialistischer Weltanschauung | |||
Donnerstag, 27. Oktober 2022, 15:00 - 17:00 Wiener Wiesenthal Institut, 1010 Wien, Research Lounge, Rabensteig 3, 3. Stock
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Alma Mater Revisited
Allerdings gelang es in Nürnberg nicht, die Weitergabe dieser Geheimrede am 25. August 1939 an den Berlin-Korrespondenten der amerikanischen Nachrichtenagentur AP, Louis Lochner, durch den militärischen Widerstand unter Admiral Canaris zu rekonstruieren. Alle Beteiligten waren bis 1945 von den Nationalsozialisten ermordet wurden: Bis auf Louis Lochner, der sogar während des Prozesses aus Nürnberg für AP berichtete, aber weder als Zeuge aufgerufen noch auch nur namentlich genannt wurde. Die Hintergründe und Zusammenhänge, die einem Polit- und Geschichtsthriller ähneln, werden in dem Vortrag erstmals umfassend rekonstruiert. Dadurch wird auch die „Lochner-Version“ rehabilitiert, die in den 1960er und 1970er Jahren von deutschen Historiker:innen als Fälschung verworfen wurde, um das Narrativ von der „sauberen“ Wehrmacht zu retten. Diese Quelle stellt ein Schlüsseldokument für die globalen Pläne Hitlers und die Mitwisserschaft der Wehrmachtführung dar. Von der internationalen Geschichtswissenschaft muss sie neu entdeckt werden. Norman Domeier, Studium der Geschichts-, Politik- und Medienwissenschaft in Göttingen, Cambridge und am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz, ist DAAD-Gastprofessor für deutsche und europäische Geschichte an der Karls-Universität Prag. Sein Forschungsinteresse umfasst die politische Kultur- und Mediengeschichte der europäischen Moderne, insbesondere das Verhältnis von Macht und Öffentlichkeit. Für sein Buch Der Eulenburg-Skandal. Eine politische Kulturgeschichte des Kaiserreichs (Campus Historische Studien 55, 2010) hat er den „Geisteswissenschaften International“-Preis des Deutschen Börsenvereins erhalten. Die englische Ausgabe kam 2015 als The Eulenburg Affair. A Cultural History of Politics in the German Empire bei Camden House heraus. Im Dezember 2021 erschien seine Habilitationsschrift Weltöffentlichkeit und Diktatur. Die amerikanischen Auslandskorrespondenten im „Dritten Reich“ im Wallstein Verlag. Bitte melden Sie sich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bis 25.10.2022, 12:00, an und bringen Sie einen gültigen Lichtausweis mit! Abbildung, Quelle: Lochner Papers/Wisconsin Historical Society Mit der Teilnahme an dieser Veranstaltung stimmen Sie der Veröffentlichung von Fotos, Video- und Audioaufzeichnungen zu, die im Rahmen der Veranstaltung entstehen. |
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