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Veranstaltungen

 

 

Mit seinen wissenschaftlichen Veranstaltungen versucht das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) die neuesten Ergebnisse im Bereich der Holocaust-, Genozid- und Rassismusforschung einem breiteren ebenso wie einem ausgewiesenen Fachpublikum regelmäßig näher zu bringen. Die unterschiedlichen Formate dieser über einen engen Wissenschaftsbegriff hinausweisenden Veranstaltungen, die von in einem kleinen Rahmen gehaltenen gehaltenen Vorträgen, den Simon Wiesenthal Lectures über für ein Fachpublikum interessante Workshops bis zu großen internationalen Tagungen, den Simon Wiesenthal Conferences reichen, spiegeln das breite Tätigkeitsfeld des Instituts wider.

 

Präsentationen von ausgewählten Neuerscheinungen zu den einschlägigen Themen des Instituts, Interventionen im öffentlichen Raum, die Filmreihe VWI Visuals und die Fachkolloquien der Fellows runden die Palette der Veranstaltungen des Instituts weiter ab.

 

 

 

Buchpräsentation
Corry Guttstadt (Hg.): Antisemitismus in und aus der Türkei
   

Donnerstag, 11. Jänner 2024, 18:00 - 19:00

Institut für Orientalistik, Universitätscampus, Spitalgasse 2-4/Hof 4.1, 1090 Wien

 

Buchpraesentation GuttstadtAntisemitismus ist in der Türkei ein weit verbreitetes Phänomen: Regierungspolitiker verbreiten antisemitische Verschwörungstheorien, beliebte Unterhaltungsserien im Fernsehen tragen Antisemitismus in türkische Wohnzimmer, Schulen, Universitäten und Kulturfestivals werden nach einschlägigen antise- mitischen Autoren benannt.... Doch die Debatte(n) in Deutschland über den ‚Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft‘ und ‚den‘ islamischen Antisemitismus sind häufig mehr von pauschalen Einordnungen als von Sachkenntnis geprägt.

Die zum Thema ‚Antisemitismus in muslimischen Ländern /Kontexten‘ vorliegenden Publikationen beziehen sich fast ausnahmslos auf die arabischen Länder. Die für den Antisemitismus in der Türkei zentralen Themen, wie beispielsweise der Topos von ‚Juden als Totengräber des Osmanischen Reiches‘ oder den Jungtürken als ‚jüdische kontrollierte‘ Elite werden somit völlig ausgeklammert und spielen auch in keinem der arabischen Länder eine Rolle. Zahlreiche antisemitische Topoi aus dem türkischen Diskurs (ob islamisch oder säkular) sind ohne eine Kenntnis des Hintergrunds nicht erkennbar.

Der Sammelband soll diese Lücken füllen und dazu beitragen, die Debatte zu versachlichen. Das Spektrum der Beiträge reicht von den Besonderheiten des beginnenden Antisemitismus in der Endphase des Osmanischen Reiches und die bis heute virulenten Verschwörungstheorien über die Jungtürken als „durch ein zionistisches Komplott gesteuert“ und die Verbreitung des gegen die Dönme gerichteten Antisemitismus bis zu den unterschiedlichen Erscheinungsformen von Antisemitismus in den verschiedenen Phasen der Türkischen Republik sowie in unterschiedlichen – auch antagonistischen – politischen Spektren. Er berichtet auch von den Erfahrungen im Kampf gegen Antisemitismus in der Türkei. Besonderes Augenmerk ist dabei jeweils der Bezug zur gegenwärtigen Situation in der Türkei und in der Bundesrepublik: So behandelt der Band auch den Antisemitismus türkischer Exilorganisationen, wie die der Grauen Wölfe, bzw. von Institutionen wie der DİTİB, die mit der türkischen Regierung verbunden sind.

Der Band, für den es uns gelungen ist, namhafte WissenschaftlerInnen verschiedener Disziplinen sowie Erfahrungsberichte von AktivistInnen zu gewinnen, wendet sich nicht an ein akademisches Fachpublikum, sondern an alle, die mit diesem Phänomen konfrontiert sind. Das Hintergrundwissen kann es erleichtern, bestimmte Chiffren und Topoi einzuordnen und zu entschlüsseln.

Corry Guttstadt (Hg.): Antisemitismus in und aus der Türkei, eine Veröffentlichung der Landeszentrale für Politische Bildung Hamburg gemeinsam mit der IKW (interkulturelle Werkstatt) e.V. und dem TEZ (TürkeiEuropaZentrum).
c.a 550 Seiten, erscheint: November 2023.

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