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Veranstaltungen

 

 

Mit seinen wissenschaftlichen Veranstaltungen versucht das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) die neuesten Ergebnisse im Bereich der Holocaust-, Genozid- und Rassismusforschung einem breiteren ebenso wie einem ausgewiesenen Fachpublikum regelmäßig näher zu bringen. Die unterschiedlichen Formate dieser über einen engen Wissenschaftsbegriff hinausweisenden Veranstaltungen, die von in einem kleinen Rahmen gehaltenen gehaltenen Vorträgen, den Simon Wiesenthal Lectures über für ein Fachpublikum interessante Workshops bis zu großen internationalen Tagungen, den Simon Wiesenthal Conferences reichen, spiegeln das breite Tätigkeitsfeld des Instituts wider.

 

Präsentationen von ausgewählten Neuerscheinungen zu den einschlägigen Themen des Instituts, Interventionen im öffentlichen Raum, die Filmreihe VWI Visuals und die Fachkolloquien der Fellows runden die Palette der Veranstaltungen des Instituts weiter ab.

 

 

 

Simon Wiesenthal Lecture
Yahya Elsaghe: Thomas Mann ohne Juden. Vergangenheitspolitik im westdeutschen Nachkriegskino
   

Donnerstag, 23. Jänner 2014, 18:30 - 20:00

Dachfoyer des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Minoritenplatz 1, 1010 Wien

 

Kein Repräsentant der deutschen Kultur eignete sich besser, das Gründungsnarrativ der Bundesrepublik zu beglaubigen, als Thomas Mann. Als Exilant war er über jeden Zweifel erhaben, mit dem NS-Regime sympathisiert zu haben. Als Amerikaner mit schweizerischem Wohnsitz ließ er sich leichter für das westliche Lager vereinnahmen als beispielsweise sein Bruder Heinrich. Als Nobelpreisträger und international hochgeachteter Autor verkörperte er die deutsche Kulturnation. Als Angehöriger der Großvätergeneration stand er für ein besseres Deutschland, dessen Traditionen weit hinter den Jänner 1933 zurückreichten und an die die Bundesrepublik anzuknüpfen versuchte.

Das Bedürfnis, in der Gestalt Thomas Manns diese älteren Traditionen von der NS-Vergangenheit zu lösen, lässt sich auch und gerade an der wissenschaftlichen Rezeption Manns vorführen. Noch folgenreicher dürfte aber die populärkulturelle Aufbereitung des Autors gewesen sein, die Transposition seines Œuvres in das Massenmedium Film. Thema des Vortrags ist, wie die jüdischen Figuren seiner Romane und Novellen in den Nachkriegsverfilmungen sukzessive zum Verschwinden gebracht wurden bzw. verschwunden sind.

Yahya Elsagheist Ordinarius für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Bern. Zu seinen Forschungsgebieten gehören literarische Stereotypenbildung und dabei insbesondere der Antisemitismus in der deutschen Literatur des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts. Letzte Buchpublikationen: Thomas Mann und die kleinen Unterschiede. Zur erzählerischen Imagination des ›Anderen‹; Krankheit und Matriarchat. Thomas Manns Betrogene im Kontext; Max Frisch und das zweite Gebot. Relektüren von Andorra und Homo faber.

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