Veranstaltungen
Mit seinen wissenschaftlichen Veranstaltungen versucht das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) die neuesten Ergebnisse im Bereich der Holocaust-, Genozid- und Rassismusforschung einem breiteren ebenso wie einem ausgewiesenen Fachpublikum regelmäßig näher zu bringen. Die unterschiedlichen Formate dieser über einen engen Wissenschaftsbegriff hinausweisenden Veranstaltungen, die von in einem kleinen Rahmen gehaltenen gehaltenen Vorträgen, den Simon Wiesenthal Lectures über für ein Fachpublikum interessante Workshops bis zu großen internationalen Tagungen, den Simon Wiesenthal Conferences reichen, spiegeln das breite Tätigkeitsfeld des Instituts wider.
Präsentationen von ausgewählten Neuerscheinungen zu den einschlägigen Themen des Instituts, Interventionen im öffentlichen Raum, die Filmreihe VWI Visuals und die Fachkolloquien der Fellows runden die Palette der Veranstaltungen des Instituts weiter ab.
Simon Wiesenthal Lecture | |||
Peter Longerich: Biographie und Strukturgeschichte. Zwei Nationalsozialistische Karrieren: Heinrrich Himmler und Joseph Goebbels | |||
Donnerstag, 19. Mai 2011, 18:30 Dachfoyer des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Minoritenplatz 1, 1010 Wien
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In seinen Biographien über Heinrich Himmler (2008) und Joseph Goebbels (2010) hat sich Peter Longerich mit zwei sehr unterschiedlichen Figuren aus der Führungsriege des NS-Regimes beschäftigt. In seinem Vortrag zeigt Longerich, wie Himmler und Goebbels ihre jeweiligen Aufgabenbereiche durch ihre exzentrischen Persönlichkeiten unverwechselbar und nachhaltig prägten: Dem Reichsführer SS gelang es, aus einer Gemengelage heterogener Institutionen und Kompetenzen eine scheinbar homogene Organisation zu schaffen, die als »Schwarzer Orden« bis heute als Synonym für den Terror des NS-Staates gilt, während sich mit dem Schlagwort von der »Goebbels-Propaganda« die Vorstellung einer effizienten Manipulation und Kontrolle der Öffentlichkeit verbindet.
Über die beiden Fälle Himmler und Goebbels hinaus geht Longerich der Frage nach, was die Beschäftigung mit den Lebensläufen führender Nationalsozialisten für die Geschichte des Nationalsozialismus leisten kann und plädiert für eine sinnvolle Verbindung von Biographie und Strukturgeschichte.
Peter Longerich, Jahrgang 1955, ist Professor für Moderne Deutsche Geschichte am Royal Holloway College der University of London und Sprecher des Internationalen Wissenschaftlichen Beirats des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI). Neben seinen Biographien über Himmler und Goebbels ist er in den letzten Jahren mit einer Reihe von Publikationen zum Holocaust hervorgetreten, darunter »Davon haben wir nichts gewußt!« (2006) sowie »Holocaust« (2010).
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