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Workshops & Tagungen

 

Die einzelnen Forschungsvorhaben und -projekte des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI) bedürfen einer laufenden Diskussion und tiefgehenden wissenschaftlichen Erörterung und Feinadjustierung.

  

VWI-Workshops dienen so der Vertiefung und Diskussion von Themen, die gerade im Fokus der Tätigkeiten des Instituts stehen. Das Grundsatzpapier und die empfohlenen Forschungsschwerpunkte des Internationalen Wissenschaftlichen Beirats bzw. dessen Empfehlungen  dienen dabei als Richtschnur, wobei aber Themen, Ideen und Konzepte durchaus auch vom VWI selbst aufgegriffen bzw. formuliert und umgesetzt werden können. Häufig werden oder wurden auch externe Fachleute für die Konzeption eines Workshops herangezogen, deren akademische Institutionen dann auch als Partnerorganisationen bei der konkreten Veranstaltung dienen.  

  

Für die Vorbereitung der Workshops hat sich seit 2011 – dem Jahr des ersten VWI-Workshops – eine Mischung aus Beiträgen, die über einen Call for Papers an die Organisatorinnen und Organisatoren herangebracht werden, bzw. die Einladung von ausgewiesenen Fachleuten für einzelne Panels oder die Keynote als durchaus produktiv erwiesen.

 

Darüber hinaus beteiligt sich das VWI auch finanziell, inhaltlich und organisatorisch an diversen Konferenzen, deren Inhalte mit dem Institutsprofil korrelieren.

 

 

Workshop
Deportiert. Vergleichende Perspektiven auf die Organisation des Wegs in die Vernichtung
   

von Dienstag, 11. Juni 2019 -  15:45
bis Donnerstag, 13. Juni 2019 - 17:30

Österreichische Bundesbahnen, 1100 Wien, Am Hauptbahnhof 2

 

Einladung DeportationIn den letzten Jahren sind Sammellager und Deportations-Bahnhöfe als zentrale Orte der Shoah wiederentdeckt worden. Denkmäler und Gedenkstätten erinnern an die Deportation der jüdischen Bevölkerung und anderer Opfergruppen in Ghettos, Vernichtungslager und Mordstätten. Über die Durchführung der Deportationen etwa aus Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, München, Wien, Prag, Bratislava, Budapest, Zagreb, Skopje, Saloniki, Rom, Mailand, aber auch aus Durchgangslagern und Ghettos wie Drancy, Fossoli, Westerbork, Theresienstadt und anderen Orten liegen bereits Forschungsarbeiten vor, andere lokale und regionale Deportationsorte, häufig auch in Zentral- und Ostmitteleuropa, sind hingegen noch kaum erfasst.

Eine umfassende vergleichend-analytische Gesamtdarstellung der Deportationen aus dem nationalsozialistischen Herrschaftsbereich ist allerdings nach wie vor ein Desiderat. Der gemeinsam vom Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften veranstaltete Workshop setzt sich zum Ziel, vorliegende Forschungsergebnisse in vergleichender Perspektive systematisch zueinander in Beziehung zu setzen und so Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Organisation und Durchführung der Deportationen herauszuarbeiteten: Wie erfolgte die Erfassung und Internierung der jüdischen Bevölkerung? Welche Organisationen waren dabei bzw. an der Zusammenstellung der Transporte beteiligt? Wie gestaltete sich das Verhältnis zwischen den zentralen Schaltstellen der ‚Endlösung‘ (v. a. dem Eichmann-Referat im Reichssicherheitshauptamt) und lokalen NS-Stellen bzw. Akteuren in Bezug auf Macht- und Entscheidungskompetenzen? In welcher Form wurden jüdische Organisationen zur Mitwirkung gezwungen? Welche Rolle spielten dabei die nach dem Vorbild der von Adolf Eichmann gegründeten Wiener Zentralstelle für jüdische Auswanderung eingerichteten Institutionen in Berlin (1939), Prag (1939) und Amsterdam (1941)?

Bitte registrieren Sie sich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bis spätestens 6. Juni um 18:00 Uhr!

Eine kurze Rezension des Workshops auf der Webseite der ÖBB.

Programm

Dienstag, 11. Juni – Nachmittag

15:45 Eröffnung
Dieter J. Hecht/Michaela Raggam-Blesch/ Heidemarie Uhl (Österreichische Akademie der Wissenschaften)
Béla Rásky (VWI)
 
Projektpräsentationen
Chair: Heidemarie Uhl (Österreichische Akademie der Wissenschaften)

16:00 Traude Kogoj (Österreichische Bundesbahnen)
Verdrängte Jahre. Bahn und Nationalsozialismus in Österreich 1938–1945
16:20 Jade Niklai/Elke Krasny/Eduard Freudmann/Zsuzsi Flohr (Blood Mountain Projects)
Remembering Nordbahnhof. A Monument for the Day After Tomorrow
16:40 Cornelia Shati Geissler (Yad Vashem)
Zugfahrten in den Untergang. Yad Vashems Forschungsprojekt zu den Deportationen während der Shoah
17:00 Diskussion
17:30 Kaffeepause

18:00 Grußworte ÖBB

Keynote
Chair: Éva Kovács (VWI)
 
18:30 Omer Bartov (Brown University, RI)
Anatomy of a Genocide.
The Life and Death of a Town Called Buczacz


Mittwoch, 12. Juni – Vormittag

Experimentierfelder der Deportation
Chair: Hans Safrian (Universität Wien)

9:30 Alina Bothe (Saul Kagan Fellow, Claims Conference)
Expulsions on the Brink of Deportations. Learning from the ‘Polenaktionen’
9:50 Joseph Moser (West Chester University, PA)
Eichmanns Versuch einer ersten Judendeportation aus Wien, Ostrava und Katowice im Oktober 1939
10:10 Diskussion
10:30 Kaffeepause

Deportationen aus dem ‚Reich‘ I
Chair: Marianne Windsperger (VWI)

11:00
Akim Jah (Arolsen Archives – International Centre on Nazi Persecution)
Deportationen aus Berlin. Strukturelemente und Forschungsfragen
11:20 Kristina Vagt (KZ-Gedenkstätte Neuengamme)
Deportationen aus Hamburg und Norddeutschland. Erinnerungsort Hannoverscher Bahnhof
11:40 Hendrik Althoff (Universität Hamburg)
Das ‚Judenreferat‘ der Hamburger Gestapo
12:00 Diskussion
12:30 Mittagspause


Mittwoch, 12. Juni – Nachmittag

Deportationen aus dem ‚Reich‘ II
Chair: Peter Black (VWI)

14:00
Dieter J. Hecht (Österreichische Akademie der Wissenschaften)
Arbeiten im Schatten der Deportationen.Wiener jüdische Ordner – verfolgt und geschmäht
14:20 Lea Prais (Yad Vashem)
Prior to ‘Operation Reinhard’. The Deportation of the Reich’s Jews to the Warsaw Ghetto
14:40 Mark Lewis (College of Staten Island, CUNY, NY)
“Wheels and Cogs”. A Comparative Framework for Viennese Policemen Who Guarded Deportation Transports 1941–1943
15:00 Diskussion
15:30 Kaffeepause

Deportationen aus Mitteleuropa
Chair: Justyna Majewska (VWI)

16:00
László Csősz (National Archives of Hungary)
Hungarian Public Administration and the Holocaust. Regional Patterns and Individual Responses
16:20 Kinga Frojimovics (VWI)
Deportation from the Brick Factory in Szeged in 1944. Facts and the Interpretations of the Survivors
16:40 Jan Hlavinka/Michal Schvarc (Historický ústav SAV)
Crime Scene Bratislava.Deportations of Jews from the Slovak Capital 1944/1945
17:00 Niklas Perzi (Zentrum für Migrationsforschung, St. Pölten)
(Un)Willige Helfer? Die Rolle der Protektoratsbehörden bei den Deportationen aus Böhmen und Mähren am Beispiel Prags
17:20 Diskussion


Donnerstag, 13. Juni – Vormittag

Grussworte Iris Eliisa Rauskala (BMBWF)

Deportationen vom Balkan
Chair: Diana Dumitru (VWI)

9:00
Andreas K. Bouroutis (Aristotle University of Thessaloniki)
The Logistic Implementation of the Final Solution in Greece. The Coordination and Involvement of Different Agencies
9:20 Naida-Mihal Brandl (Sveučilište v Zagrebu)
Deportations of the Jewish Population of Zagreb
9:40 Goran Hutinec (Sveučilište v Zagrebu)
Different Railroads, Same Destination. Croatian Deportees to the Auschwitz Death Camp
10:00 Kaffeepause

10:20 Lovro Kralj (Central European University, Budapest)
Croatia’s ‘Little Eichmann’? Ivan Tolj and the Deportations of Jews from Sarajevo, Vinkovci and Osijek
10:40 Alexander Muraru (Universitatea “Alexandru Ioan Cuza” din Iași)
The Last Time in the Homeland. Deportations, Persecutions, Borderland Changing, Dislocations and Mass Murder in North Bukovina in 1940
11:00 Diskussion
11:30 Kaffeepause

Deportationen aus Westeuropa I
Chair: Philipp Rohrbach (VWI)

12:00 Laurien Vastenhout (NIOD, Amsterdam)
Western European Jewish Councils. Cooperation in the Process of Deportation?
12:20 John R. Barruzza (Syracuse University, NY)
Genocide and Indifference at Milano Centrale Station. A Microhistorical Analysis of the Holocaust in Italy
12:40 Mittagspause


Donnerstag, 13. Juni – Nachmittag

Deportationen aus Westeuropa II
Chair: Dieter J. Hecht (Österreichische Akademie der Wissenschaften)

14:00 Robby Van Eetvelde (Universiteit Gent)
Belgium’s Debated Holocaust Complicity. Rflections on the Long Term Interplay Between Local ‘Little Eichmanns’, Contested Pasts, and a Belgian ‘Historikerstreit’
14:20 Katja Happe (KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund)
Die Organisation der Deportation der Juden aus den Niederlanden. Das Wechselspiel von Kooperation und Widerstand
14:40 Tal Bruttmann (École des hautes études en sciences sociales, Paris)
Alois Brunner in France. Organising and Hunting Down 15:00 Diskussion
15:30 Kaffeepause

‚Geschützte‘ Gruppen und Deportation 1943–1945
Chair: Bertrand Perz (Universität Wien)

16:00
Michaela Raggam-Blesch (Universität Wien)
Survival of Intermarried Families Under the Threat of Deportation During the Last Years of the War in Vienna
16:20 Maria von der Heydt (Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin)
‘Geltungsjuden’ and ‘Mischehepartner’ in the Later Deportations from Berlin 1943–1945
16:40 Borbála Klacsmann (Szegedi Tudományegyetem)
Barely Above the Waterline. Local Characteristics of the Treatment of Mixed Marriage Families During the Sztójay Government
17:00 Diskussion
17:30 Ende

Konzept: Peter Black (VWI), Dieter J. Hecht, Michaela Raggam-Blesch, Heidemarie Uhl (ÖAW)

Titelfoto: Deportation von Juden unter Bewachung des SS-Polizeiregiments Griese und französischer Polizei am Güterbahnhof Gare d’Arenc, Marseille, 24. Jänner 1943 (Bildarchiv des Bundesarchivs)

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