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Workshops & Tagungen

 

Die einzelnen Forschungsvorhaben und -projekte des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI) bedürfen einer laufenden Diskussion und tiefgehenden wissenschaftlichen Erörterung und Feinadjustierung.

  

VWI-Workshops dienen so der Vertiefung und Diskussion von Themen, die gerade im Fokus der Tätigkeiten des Instituts stehen. Das Grundsatzpapier und die empfohlenen Forschungsschwerpunkte des Internationalen Wissenschaftlichen Beirats bzw. dessen Empfehlungen  dienen dabei als Richtschnur, wobei aber Themen, Ideen und Konzepte durchaus auch vom VWI selbst aufgegriffen bzw. formuliert und umgesetzt werden können. Häufig werden oder wurden auch externe Fachleute für die Konzeption eines Workshops herangezogen, deren akademische Institutionen dann auch als Partnerorganisationen bei der konkreten Veranstaltung dienen.  

  

Für die Vorbereitung der Workshops hat sich seit 2011 – dem Jahr des ersten VWI-Workshops – eine Mischung aus Beiträgen, die über einen Call for Papers an die Organisatorinnen und Organisatoren herangebracht werden, bzw. die Einladung von ausgewiesenen Fachleuten für einzelne Panels oder die Keynote als durchaus produktiv erwiesen.

 

Darüber hinaus beteiligt sich das VWI auch finanziell, inhaltlich und organisatorisch an diversen Konferenzen, deren Inhalte mit dem Institutsprofil korrelieren.

 

 

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Workshop
"Und was hat das mit mir zu tun?"
   

von Donnerstag, 17. November 2011 -  18:00
bis Sonntag, 20. November 2011 - 19:30

Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog, Armbrustergasse 15 A-1190 Wien

 

Perspektiven der Geschichtsvermittlung zu Nazismus und Holocaust 
in der Migrationsgesellschaft

 

Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI)
Büro trafo.K & Dirk Rupnow
in Kooperation mit Mauthausen Memorial mit Unterstützung von
Fondation pour la Mémoire de la Shoah, Paris

 

Die Erinnerung an den Nazismus und seine Massenverbrechen, die ein zentraler Bestandteil österreichischen (und europäischen) Geschichtsbewusstseins sowie ein zentrales Handlungsfeld für österreichische (und europäische) Identitäts- und Geschichtspolitik ist, befindet sich derzeit in einem tiefgreifenden Wandlungsprozess. Erinnerungskulturen verändern sich derzeit nicht nur vor dem Hintergrund des generationellen Wechsels und internationaler Politiken, sondern nicht zuletzt auch auf Grund von Migration: Dies bringt eine Diversifizierung der Perspektiven mit sich und verweist auf unterschiedliche historische Erfahrungen, Erinnerungen und Tradierungen. So fordert der Fokus auf die Realität der postkolonialen, postnazistischen Migrationsgesellschaft Selbstverständnisse und Erinnerungskulturen der Mehrheitsgesellschaft heraus. Doch obwohl die Geschichte von Nazismus, Holocaust und Zweitem Weltkrieg voller transnationaler Bezüge ist, bleiben diese häufig in der klassischen Geschichtsvermittlung in Schulen oder Gedenkstätten unbeachtet. Vor allem im Schulunterricht dominiert immer noch der national formatierte Blick auf die Vergangenheit.

Eine differenzierte Auseinandersetzung mit den spezifischen Perspektiven für Geschichtsvermittlung zum Nazismus, seinen Massenverbrechen und dem Zweiten Weltkrieg in Migrationsgesellschaften stellt ein Desiderat dar. Die Veranstaltung möchte das Thema in seinen europäischen und globalen Kontexten diskutieren und seine unterschiedlichen Dimensionen ausloten. Neben pädagogischen sollen dabei auch spezifisch museologische Implikationen, etwa für die Gedenkstättenarbeit, berücksichtigt werden. Eingeladen werden deutschsprachige und internationale ExpertInnen aus den Gebieten Geschichtsvermittlung, Migrationspädagogik und Museologie bzw. Gedenkstättenarbeit, HistorikerInnen, PolitologInnen und Kultur- und SozialwissenschafterInnen.

Geplant ist eine Mischung aus Workshop und Konferenz, die der Komplexität des Themas und dem dementsprechenden Diskussions- und Gesprächsbedarf Rechnung trägt. Nach einem eröffnenden Abendvortrag sollen in einem Workshop-Segment drei Themenfelder mit den geladenen ExpertInnen diskutiert werden: 1) Marginalisierte Erinnerungen zu Nazismus, Zweitem Weltkrieg und Holocaust; 2) Geschichtsvermittlung in postnazistischen Migrationsgesellschaften; 3) Gedenkstätten als Kontaktzonen. Das darauf folgende Konferenz-Segment widmet sich den drei Themen in drei aufeinander folgenden Panels. Diese beginnen jeweils mit kurzen Keynote Lectures, die von weiteren ExpertInnen kommentiert und dann im Plenum diskutiert werden. Dabei können die Gespräche aus den Workshops einfließen.


PROGRAMM

 

17. Nov. 2011

 

Begrüßung:

Dirk Rupnow, Nora Sternfeld, VWI


 

Keynote Lecture


Samia Essabaa


18.00–20.00


 

18. Nov. 2011

 

Workshop 1


Marginalisierte Erinnerungen zu Nazismus, Zweitem Weltkrieg und Holocaust


9.30–13.00



Im Zentrum des ersten Themas stehen Perspektiven einer transnationalen Erinnerungskultur. Welche Geschichtsbezüge werden bisher marginalisiert? Welche Fragen an Geschichte werden dadurch dethematisiert? Und was bedeutet das (besonders für postnazistische) europäische Gesellschaften und im schulischen Setting? Wie kann eine multiperspektivische Historiografie als Basis der geteilten Gegenwart in Migrationsgesellschaften aussehen? Welche geschichtspolitischen Implikationen sind damit verbunden und inwieweit werden dabei gängige Vorstellungen von Multiperspektivität herausgefordert.



ExpertInnen: Elke Gaugele, Viola Georgi, Araba Evelyn Johnston-Arthur, Serhat Karakayalı, Radostina Patulova, Ljiljana Radonic, Karl Rössel, Marika Schmiedt, Aretha Schwarzbach-Apithy


Moderation: Ines Garnitschnig



 

Workshop 2


Geschichtsvermittlung in postnazistischen Migrationsgesellschaften


9.30–13.00



Das zweite Thema widmet sich Fragen der Vermittlung und stellt unterschiedliche Zugänge – von der Geschichtsdidaktik über die Migrationspädagogik bis zur Holocaust Education – zur Diskussion. Wie können der Nazismus, der Zweite Weltkrieg und die nazistischen Massenverbrechen jenseits des Nationalstaatsparadigmas in Schulen und Gedenkstätten verhandelt werden? Wie lassen sich Verstrickungen und Kontinuitäten nach 1945 vermitteln? Welche Ansprüche können und sollen an die Vermittlung herangetragen werden? Zur Diskussion stehen dabei Ziele, Ansätze und Methoden genauso wie Erfahrungen aus der Praxis.



ExpertInnen: Gertraud Diendorfer, Maria Ecker, Peter Larndorfer, Paul Mecheril, Astrid Messerschmidt, Alexander Pollak, Rubia Salgado, Heribert Schiedel


Moderation: Nora Sternfeld



Workshop 3


Gedenkstätten als Kontaktzonen

9.30–13.00



Der dritte thematische Schwerpunkt fragt nach der Rolle und dem Potential von Gedenkstätten im Rahmen pädagogischer Vermittlungsarbeit in Migrationsgesellschaften. Mit dem Begriff der »Contact Zone« denken James Clifford und Mary Louise Pratt Museen und Bildungsprozesse als Verhandlungsräume. In »Kontaktzonen« kann die Bedeutung der Geschichte für die Gegenwart vor dem Hintergrund unterschiedlicher Zugänge, Ausgangpositionen und Machtverhältnisse ausgehandelt werden. Inwiefern lässt sich diese postkoloniale Reklamation für Gedenkstätten zu den nazistischen Verbrechen produktiv machen? Welche Herausforderungen stellen sich einer Gedenkstättenarbeit zwischen der Auseinandersetzung mit der konkreten Geschichte und ihrer Bedeutung für die Gegenwart?



ExpertInnen: Matthias Heyl, Yariv Lapid, Andrés Nader, Siegfried Mattl, 
Léontine Meijer-van Mensch, Katrin Pieper, Iannis Roder, Cornelia Siebeck


Moderation: Dirk Rupnow


 

Panel 1


Marginalisierte Erinnerungen zu Nazismus, Zweitem Weltkrieg und Holocaust



14.30–16.00:

Keynote: Araba Evelyn Johnston-Arthur


Kommentar: Radostina Patulova, Karl Rössel, Marika Schmiedt



 

16.30–18.00:

Keynote: Viola Georgi


Kommentar: Elke Gaugele, Serhat Karakayalı, Ljiljana Radonic, Aretha Schwarzbach-Apithy



19. Nov. 2011

 

Panel 2


Geschichtsvermittlung in postnazistischen Migrationsgesellschaften



9.00–10.30:

Keynote: Paul Mecheril


Kommentar: Gertraud Diendorfer, Peter Larndorfer, Heribert Schiedel



 

11.00–12.30:

Keynote: Astrid Messerschmidt


Kommentar: Alexander Pollak, Maria Ecker, Rubia Salgado

 

Panel 3


Gedenkstätten als Kontaktzonen



14.00–15.30:

Keynote: Yariv Lapid


Kommentar: Iannis Roder, Léontine Meijer-van Mensch, Siegfried Mattl



16.00–17.30:

Keynote: Matthias Heyl


Kommentar: Cornelia Siebeck, Katrin Pieper, Andrés Nader

 

20. Nov. 2011

 

Besuch


Gedenkstätte im Brigittenauer Gymnasium in Wien


KZ-Gedenkstätten Mauthausen und Gusen


(Bustransfer Wien–Mauthausen–Wien) 


IDEE / KONZEPTION

Büro trafo.K
[Nora Sternfeld, MA – Renate Höllwart – Elke Smodics-Kuscher – Mag.a Ines Garnitschnig]
Ansprechpartnerin:

Renate Höllwart
Münzwardeingasse 3/4a
A – 1060Wien
Tel: +43 / 1 / 585 49 79
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Priv.-Doz. Mag. Dr. Dirk Rupnow
Institut für Zeitgeschichte
Universität Innsbruck
Innrain 52
A – 6020 Innsbruck
Tel: +43 / 512 / 507-4408
Fax: +43 / 512 / 507-2889
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


REALISATION

Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI)
Dr. Béla Rásky
Desider-Friedmann-Platz 1/18
A – 1010Wien
Tel: +43 / 1 / 8901514-0
Fax: +43 / 1 / 2533033-4069

Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Die Veranstaltung steht im Zusammenhang mit dem Forschungs- und Vermittlungsprojekt »›Und was hat das mit mir zu tun?‹ Transnationale Geschichtsbilder zur NS-Vergangenheit«, das im Rahmen des »Sparkling Science«-Programms des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung gefördert wurde. http://www.sparklingscience.at/de/projekte/312-transnationale-geschichtsbilder/

 

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Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) wird gefördert von:

 

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