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Simon Wiesenthal Lectures

 

Die regelmäßig, alle sechs bis acht Wochen stattfindende Vortragsreihe, setzt sich zum Ziel, mithilfe renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die aktuellsten Forschungsergebnisse zum Holocaust sowohl einem Fach- als auch einem breiteren Publikum zu präsentieren – und dabei das beeindruckende Spektrum dieser Disziplin, die zahlreichen Frage- und Problemstellungen von der empirisch-analytischen Historiografie bis zu kulturwissenschaftlichen Themen, jüngere Forscherinnen und Forscher ebenso wie bereits arrivierte, zu berücksichtigen.

 

Die Vortragsreihe der Simon Wiesenthal Lectures hat sich seit 2007, noch in der Aufbauphase des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI), damals in Zusammenarbeit mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes und dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, als tragendes Element der Vermittlung neuerer wissenschaftlicher Ergebnisse im Bereich der Holocaustforschung bzw. der Holocaust- und Genozid-Studien zum Flaggschiff der Vermittlungstätigkeit des VWI entwickelt.

 

Über ein Jahrzehnt bot das Österreichischen Staatsarchiv im Dachfoyer des Haus-, Hof- und Staatsarchivs großzügigerweise den Simon Wiesenthal Lectures Obhut. Während den herausfordernden Jahren der Pandemie wurden die Lectures online abgehalten. Ab Herbst 2022, um weitere Publikumsgruppen zu erschließen, konnte mit dem Wien Museum eine neue Kooperationspartner gewonnen werden. Bis zur Wiedereröffnung des Hauptstandortes am Karlsplatz werden die SWL im MUSA, Felderstraße 6-8, neben dem Wiener Rathaus stattfinden.

 

 

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Simon Wiesenthal Lecture
Susanne Heim: Zuflucht und Utopie. Österreich-jüdische Emigration in die Dominikanische Repulik
   

Donnerstag, 14. Juni 2012, 18:30

Dachfoyer des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Minoritenplatz 1, 1010 Wien

 

Die Dominikanische Republik gilt den meisten Europäerinnen und Europäern heute als das Urlaubsparadies schlechthin: Weniger bekannt jedoch ist, dass gerade dieser kleine Antillenstaat österreichischen, deutschen und tschechischen Jüdinnen und Juden im Zweiten Weltkrieg als Fluchtpunkt vor dem Nationalsozialismus diente. Während die meisten Länder nach dem »Anschluß« Österreichs ihre Grenzen gegen den Andrang von Flüchtlingen abriegelten, bot ausgerechnet der diktatorisch regierte Inselstaat in der Karibik den Verfolgten eine Zuflucht. Das American Jewish Joint Distribution Committee baute in Sosúa, an der Nordküste des Landes, ein landwirtschaftliches Vorzeigeprojekt nach dem Muster der Kibbuzzim auf, das für Zehntausende Flüchtlinge konzipiert war. Doch nur einige Hundert, darunter viele Wienerinnen und Wiener, erreichten die Insel.

In der Geschichte dieses Siedlungsprojekts werden die Entwicklungslinien des 20. Jahrhunderts sichtbar: die Kapitulation der demokratischen Staaten vor der antijüdischen deutschen Politik, das Konzept eines an sozialistischen Ideen orientierten Agrarprojekts und sein Scheitern sowie schließlich die Migration als Motor der Modernisierung.

 

Susanne Heim, Historikerin und Politikwissenschaftlerin ist Projektkoordinatorin der Edition »Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945«. Zu ihren weiteren Forschungsschwerpunkten gehören die Wissen- schaftsgeschichte sowie die Migrations- und Bevölkerungspolitik im 20. Jahrhundert. Zusammen mit Hans-Ulrich Dillmann veröffentlichte sie Fluchtpunkt Karibik. Jüdische Emigranten in der Dominikanischen Republik (2009).

einladung heim vorschau

 

 

 

 

 

 

 

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