Veranstaltungen
Mit seinen wissenschaftlichen Veranstaltungen versucht das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) die neuesten Ergebnisse im Bereich der Holocaust-, Genozid- und Rassismusforschung einem breiteren ebenso wie einem ausgewiesenen Fachpublikum regelmäßig näher zu bringen. Die unterschiedlichen Formate dieser über einen engen Wissenschaftsbegriff hinausweisenden Veranstaltungen, die von in einem kleinen Rahmen gehaltenen gehaltenen Vorträgen, den Simon Wiesenthal Lectures über für ein Fachpublikum interessante Workshops bis zu großen internationalen Tagungen, den Simon Wiesenthal Conferences reichen, spiegeln das breite Tätigkeitsfeld des Instituts wider.
Präsentationen von ausgewählten Neuerscheinungen zu den einschlägigen Themen des Instituts, Interventionen im öffentlichen Raum, die Filmreihe VWI Visuals und die Fachkolloquien der Fellows runden die Palette der Veranstaltungen des Instituts weiter ab.
Workshop | |||
Überlebendenverbände. Erinnerungsgemeinschaften und politische Akteure im Kalten Krieg | |||
von Montag, 19. April 2021 - 14:00 Online-Workshop: https://us02web.zoom.us/j/81599632847
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„Nie wieder!“ – dieser Ruf, als Motto auf zahlreichen Veranstaltungen wie den Befreiungsfeiern in den Konzentrationslagern zu hören bzw. auf Transparenten und Plakaten seit 1945 zu lesen, war zentraler Ansporn und zentrales Motiv für vielfältige Aktivitäten von Überlebendenorganisationen, in denen sich ehemalige Widerstandsangehörige und politische KZ-Häftlinge nach der Befreiung zusammenschlossen. Im Kalten Krieg vielfach entlang politisch-ideologischer Grenzen zerstritten, entwickelten die Organisationen der Überlebenden beträchtliches Engagement für die geschichtliche Aufarbeitung und Erinnerung an Krieg, Widerstand und (politische) Verfolgung, für Entschädigung, Renten und medizinische Versorgung und für eine Bestrafung der TäterInnen. Darüber hinaus waren sie vielfach sozial tätig, organisierten Hilfe für politische Gefangene der Nachkriegsdiktaturen oder ermöglichten Kuraufenthalte für die gesundheitlich schwer beeinträchtigten Überlebenden. Als Teil der beiden Blöcke im weltpolitischen Konflikt der Nachkriegszeit waren sie zudem in die Propagandakampagnen von Ost und West einbezogen, in der Friedensbewegung der 1970er- und 1980er-Jahre engagiert und setzten sich für eine Aussöhnung der ehemaligen Kriegsgegner bzw. eine Entspannung zwischen Ost und West ein. Die Überlebendenzusammenschlüsse waren Teil von Netzwerken aus unterschiedlichen lokalen, nationalen und internationalen Organisationen, darunter die Vereinten Nationen und Verbände ehemaliger Soldaten. In den letzten Jahren erfährt die Geschichte der NS-Opfer und ihrer vielfältigen Aktivitäten verstärkte Aufmerksamkeit in der Forschung, wobei auch die Ambivalenzen des Engagements ehemals politisch Verfolgter thematisiert werden. Beispielsweise waren die Verbände politisch Verfolgter am Ausschluss bestimmter Überlebender aus der Entschädigung beteiligt. In den Volksrepubliken stützten sie und ihre Funktionäre die Regime, transportierten das offizielle Geschichtsbild und waren häufig tief in die politischen Verfolgungen verstrickt. Ziel der Tagung ist es, einen Querschnitt durch die Forschungen zu den Überlebenden und ihren vielfältigen Zusammenschlüssen zu gewinnen. Die leitende Frage ist deshalb bewusst offen und weit formuliert. Im Zentrum der Tagung soll das Verhältnis zwischen Gesellschaft, Politik, Justiz, Erinnerung und den Überlebenden bzw. ihren Organisationen stehen. https://us02web.zoom.us/j/81599632847 Programm: Montag, 19. April – Nachmittag 14:00 Eröffnung Ausformungen von Überlebendenerinnerungen zwischen Organisationen, KZ-Gedenkstätten und Familiengedächtnissen 14:30 Alexander Prenninger (Ludwig Boltzmann Institute for Digital History) Dienstag, 20. April – Nachmittag Auf dem Weg zu einer Transnationalen Erinnerungskultur (?) 14:00 Markus Wegewitz (Friedrich-Schiller-Universität Jena) Aporien einer Meistererzählung. Politsches Engagement von Überlebenden im Kontext des Kalten Krieges 16:00 Henning Fauser (Universität Nantes) Keynote Mittwoch, 21.April – Nachmittag Opfer rassistischer Verfolgung und der Kampf um Entschädigung 14:00 Kinga Frojimovics (VWI) Erinnerungen weiblicher KZ-Häftlinge und das Streben nach einer Bestrafung der NS-Täter/Innen 16:00 Pavla Plachá (Ústav pro studium totalitních režimů – Institut für das Studium totalitärer Regime) Konzept: Maximilian Becker (ÖAW) Veranstalter/Innen: Titelfoto: Kranzniederlegung der FIR-Delegation am Internationalen Mauthausen-Treffen 1955 (Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes) Mit der Teilnahme an dieser Veranstaltung stimmen Sie der Veröffentlichung von Fotos, Video- und Audioaufzeichnungen zu, die im Rahmen der Veranstaltung entstehen. |
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