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Veranstaltungen

 

 

Mit seinen wissenschaftlichen Veranstaltungen versucht das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) die neuesten Ergebnisse im Bereich der Holocaust-, Genozid- und Rassismusforschung einem breiteren ebenso wie einem ausgewiesenen Fachpublikum regelmäßig näher zu bringen. Die unterschiedlichen Formate dieser über einen engen Wissenschaftsbegriff hinausweisenden Veranstaltungen, die von in einem kleinen Rahmen gehaltenen gehaltenen Vorträgen, den Simon Wiesenthal Lectures über für ein Fachpublikum interessante Workshops bis zu großen internationalen Tagungen, den Simon Wiesenthal Conferences reichen, spiegeln das breite Tätigkeitsfeld des Instituts wider.

 

Präsentationen von ausgewählten Neuerscheinungen zu den einschlägigen Themen des Instituts, Interventionen im öffentlichen Raum, die Filmreihe VWI Visuals und die Fachkolloquien der Fellows runden die Palette der Veranstaltungen des Instituts weiter ab.

 

 

 

VWI invites/goes to...
Ines Koeltzsch: Ländlich-jüdische Lebenswelten im kulturellen Gedächtnis der böhmischen Länder und der Tschechoslowakei vor und nach der Shoah
   

Mittwoch, 11. Februar 2015, 18:00 - 19:30

Tschechisches Zentrum, Herrengasse 17, 1010 Wien

 

VWI goes to the Tschechisches Zentrum

  

inesBis zur Mitte des 19. Jahrhunderts lebte die überwiegende Mehrheit der böhmischen und mährischen Jüdinnen und Juden in Dörfern und Landstädten. Dies änderte sich im Zuge von Emanzipation und Industrialisierung. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte eine massenhafte Abwanderung vom Land ein, die häufig als ‚Landflucht’ umschrieben wurde. So lebten Anfang des 20. Jahrhunderts bereits zwei Drittel der jüdischen Bevölkerung in Prag und in den neuen aufstrebenden urbanen Zentren Böhmens und Mährens. Zudem verließen nicht wenige Jüdinnen und Juden die böhmischen Länder und ließen sich vorübergehend oder dauerhaft in Wien nieder. Als Folge der raschen Urbanisierung gerieten die ländlich-jüdischen Lebenswelten zwar in Vergessenheit, gleichwohl gab es aber auch einige bemerkenswerte Versuche, sie ins kulturelle Gedächtnis einzuschreiben. Schriftsteller, (Literatur-)Historiker, Ethnographen und andere versuchten als Erzähler, Chronisten und Sammler den Niedergang ländlich-jüdischer Kultur festzuhalten. Ihren Aktivitäten lag ein nostalgisches Leitmotiv zugrunde. Nostalgie spielte auch eine Rolle bei der Wiederentdeckung der ländlich-jüdischen Kultur seit den 1960er-Jahren.


Im Vortrag werden einige Formen der Erinnerung vorgestellt und an deren Beispiel die Bedeutung von Nostalgie als Emotion und kulturelle Praxis diskutiert. Die Erzählungen, Gedenkbücher, Autobiografien etc. zeugen von einem neuen jüdischen Geschichtsbewusstsein in der Moderne, das sich im langen 19. Jahrhundert herausgebildet und über den Holocaust hinaus Bestand hatte.

 

Kommentar:Gerhard Milchram(Wien Museum)


Ines Koeltzsch, VWI-Research Fellow, Historikerin, seit 2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Masaryk-Institut und Archiv der Akademie der Wissenschaften in Prag. Zuvor lehrte sie Geschichte Ostmitteleuropas im 19. und 20. Jahrhundert an der Freien Universität Berlin und an der Universität Regensburg. 2012 erschien ihre Dissertation Geteilte Kulturen. Eine Geschichte der tschechisch-jüdisch-deutschen Beziehungen in Prag 1918-1938 im Münchner Oldenbourg-Verlag.

 

Gerhard Milchram, Historiker, seit 2011 Kurator der Sammlung Geschichte und Stadtleben ab 1918 im Wien Museum, Kurator des Jüdischen Museums Wien (1993-2010), Herausgeber (mit Hanno Loewy) des Buches Hast du meine Alpen gesehen? Eine jüdische Beziehungsgeschichte, Hohenems 2009.

 

In Zusammenarbeit mit:

 

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Hier finden Sie die Einladung als PDF.

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