Veranstaltungen
Mit seinen wissenschaftlichen Veranstaltungen versucht das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) die neuesten Ergebnisse im Bereich der Holocaust-, Genozid- und Rassismusforschung einem breiteren ebenso wie einem ausgewiesenen Fachpublikum regelmäßig näher zu bringen. Die unterschiedlichen Formate dieser über einen engen Wissenschaftsbegriff hinausweisenden Veranstaltungen, die von in einem kleinen Rahmen gehaltenen gehaltenen Vorträgen, den Simon Wiesenthal Lectures über für ein Fachpublikum interessante Workshops bis zu großen internationalen Tagungen, den Simon Wiesenthal Conferences reichen, spiegeln das breite Tätigkeitsfeld des Instituts wider.
Präsentationen von ausgewählten Neuerscheinungen zu den einschlägigen Themen des Instituts, Interventionen im öffentlichen Raum, die Filmreihe VWI Visuals und die Fachkolloquien der Fellows runden die Palette der Veranstaltungen des Instituts weiter ab.
Buchpräsentation | |||
Jens-Jürgen Ventzki, Seine Schatten, meine Bilder. Eine Spurensuche, Innsbruck/Wien 2011. | |||
Donnerstag, 3. November 2011, 18:30 4., Karlsplatz, WienMuseum
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Erst 2001 schafft es Jens-Jürgen Ventzki in seine Geburtsstadt Łódź, nach Polen zu reisen, um sich mit seiner Vergangen- heit und vor allem der seines Vaters auseinanderzusetzen. Werner Ventzki war ab 1941 Oberbürgermeister der Stadt, jener Stadt, die nach der Niederschlagung Polens an das Deutsche Reich angeschlossen wurde und 1940 in »Litzmannstadt« umgetauft wurde. Ihm unterstand damit auch die Verwaltung des nach Warschau zweitgrößten Ghettos im NS-Herrschaftsbereich, in dem zeitweise mehr als 160.000 Menschen eingepfercht waren, und von wo diese in die Vernichtungslager deportiert wurden. Der Sohn folgt den Spuren des Vaters, recherchiert in Archiven, sucht das Gespräch mit HistorikerInnen. An Hand von Dokumenten, Erinnerungen, Literatur- und Archivstudien schildert und rekonstruiert Jens-Jürgen Ventzki den Lebensweg seines Vaters als Gauamtsleiter, Reichsredner, Oberbürgermeister, als Mitglied der Waffen-SS und als späteren Beamten der Bundesrepublik Deutschland. Die im Buch detailliert nachgezeichnete Auseinandersetzung des Sohnes mit einem schwierigen Erbe, mit seinen »zwei Vätern«, zeigt aber auch einen hoffnungsvollen Weg im Umgang mit der Last der Geschichte.
Béla Rásky (Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien - VWI)
Podiumsgespräch Jens-Jürgen Ventzki, (Autor) Bertrand Perz, (Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien) Marianna Enigl, Moderation (»profil«)
Musikprogramm Ilse Montocchio, (Klavier) Alfred Pfleger, (Geige)
spielen: Karl Amadeus Hartmann, »27. April 1945«; Manuskript II, 1. Satz »Bewegt« Ernst Bloch, »Suite hébraïque«, 1. Satz »Rhapsodie«
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