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„Erinnerung und Imaginäres: Demokratische Bürger:innenschaft“

 

Das Citizen Science Forschungsprojekt „Erinnerung und Imaginäres“, gefördert durch die Top Citizen Science Förderinitiative des Wissenschaftsfonds (FWF) und in Kooperation mit Univ. Prof. Dr. Marina Gržinić (PI) und ihrem Forschungsteam (Dr. Jovita Pristovšek und Dr. Sophie Uitz) an der Akademie der Bildenden Künste Wien, erforscht mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Österreich kritisch was es heißt, Bürger:in zu sein. Wer kann oder darf an politischer Gemeinschaft aktiv teilnehmen? Wer kann oder darf das nicht? Diesen Fragen widmen sich Citizen Scientists, Schüler:innen, Künstler:innen und Forscher:innen mit dem Ziel, gemeinsam Strategien zu finden, die diesen Zustand der Ausgrenzung zum Besseren verändern.

 

Ziel ist es erfahrbar zu machen, welche Rolle das Erinnern, Nacherzählen und Neuvorstellen von Vergangenheit und Zukunft für das Leben, das politische Verständnis und die Identitätsfindung in einer Gemeinschaft hat. Der besondere Fokus der Erforschung von minoritären Erinnerungen und Vorstellungen wird in intersektionaler Perspektive auf migrantische, queere und jüdische Erfahrung gelegt. Sie alle stellen auf ihre eigene Weise Geschichten der Ausgrenzung und des Ausschlusses aus der österreichischen Mehrheitsgesellschaft dar.

 

Das Projekt verfolgt einen methodisch-theoretisch neuen Ansatz, der Citizen Science und kunstbasierte Forschung vereint. Im Mitforschzeitraum von Mai bis Juni 2022 finden angeleitete “Memory Labs” statt, in denen das Thema gemeinsam bearbeitet und erfahrbar gemacht wird z.B. durch Rap-Poetry, durch performatives Erzählen, durch das Medium Zeichnung sowie durch von Objekten inspirierten Austausch und Diskussionen. Die Labs werden jeweils künstlerisch begleitet und mittels Graphic Recording sowie mittels stenografischer Protokolle dokumentiert.

 

Seitens des VWIs nimmt Dr. Mirjam Wilhelm als Expertin an diesen “Memory Labs” teil und wird materialbasiert ihre Forschungen zur ‘vergessenen’ jüdischen Künstlerin Vjera Biller diskutieren, deren Leben und Arbeiten ein emblematisches Geschichtsbeispiel von multipler Marginalisierung und Ausgrenzung darstellen: als Frau, als Künstlerin, als Jüdin, als vermeintliche ‚Geisteskranke‘ und Homosexuelle und, schließlich, als vom NS-Regime Verfolgte.

 

„Erinnerung und Imaginäres“ wurde für die Teilnahme am Citizen Science Award 2022 des OeAD nominiert. Die Ergebnisse des Projekts werden in einer gleichnamigen begleitenden Buchpublikation gebündelt und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dieses multimedial gestaltete Buch wird die künstlerische Dokumentation der „Memory Labs“ enthalten, ergänzt durch wissenschaftliche Beiträge der involvierten Forscher:innen und Citizen Scientists.

 

Prof. Dr. Éva Kovács und Dr. Mirjam Wilhelm betreuen das Projekt am VWI.

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