CfP - Simon Wiesenthal Conference | |||
Kriegsendverbrechen. Der Rückzug der Wehrmacht und die letzte Phase des Zweiten Weltkriegs / Crimes at War’s End. The Retreat of the Wehrmacht and the Final Phase of WWII | |||
from Tuesday, 21. May 2024 - 08:00
|
|||
(english below) HGM-Konferenz 2025 / Simon Wiesenthal Conference 2025 Internationale Tagung des Heeresgeschichtlichen Museums (HGM) und des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI) in Kooperation mit dem Institut für Geschichte der Universität Klagenfurt und dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. Datum: 9. bis 11. April 2025 Der Zweite Weltkrieg war nicht nur durch NS-Massenverbrechen wie den Holocaust gekennzeichnet. Mit dem Rückzug der Deutschen Wehrmacht aus den besetzten Gebieten ab Anfang 1943 entwickelten sich auch neue Konstellationen der Gewalt. Unmittelbar vor dem Zurückweichen der deutschen Truppen vor den alliierten Offensiven erschossen Besatzungskräfte Häftlingsgruppen in Lagern und Gefängnissen, organisierten todbringende Evakuierungen und ermordeten Menschen, die sie als „widerständig“ oder „unproduktiv“ erachteten. Schließlich breitete sich diese Form der Gewalt beim Rückzug auch auf das Gebiet Deutschlands und Österreichs aus. Sie richtete sich nicht nur gegen Häftlinge, sondern in zunehmendem Maße auch gegen Zwangsarbeitskräfte, Kriegsgefangene und schließlich gegen die „Volksgenossen“: Selbst gegenüber der eigenen Bevölkerung fielen zuletzt alle Hemmungen. Fragestellungen Auf der Konferenz sollen Rahmenbedingungen und Faktoren dieser Typen finaler NS-Gewalt untersucht werden. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem unmittelbaren Zusammenhang zwischen militärischem Rückzug und Verbrechen an der Zivilbevölkerung, und zwar nicht nur in der Sowjetunion, sondern auch auf anderen Kriegsschauplätzen. Welche Prozesse der Gewalt entwickelten sich dabei, inwieweit waren militärische Akteure involviert, welche Legitimationsstrategien für das Gewalthandeln zirkulierten? Wie gestaltete sich die Dynamik der Verbrechen im Raum mit der zunehmenden Vermengung verschiedener Opfergruppen, aber auch der Interaktion mit anderen gesellschaftlichen Gruppen, bis hin zu den nicht organisierten Teilen der Bevölkerung? Wie sah die Teilnahme an der Gewalt, aber auch ihre Begrenzung aus? Themenbereiche Zu erörternde Themenbereiche sind Massenverbrechen bei der Evakuierung in Osteuropa und Italien seit 1943, in Westeuropa seit Mitte 1944 und im Deutschen Reich 1945¬ – etwa die „Todesmärsche“ von Häftlingen, die letzten Mordaktionen in den unterschiedlichen Lagertypen oder die Tötung von unbotmäßigen Deutschen, die z.B. in den letzten Kriegsmonaten der Desertion oder des Defätismus verdächtigt wurden. Besonders sollen dabei Themen berücksichtigt werden, die bisher noch wenig erforscht sind, etwa die Gewalt an Kriegsgefangenen, Gefängnisinsassen oder Zwangsarbeitskräften in dieser letzten Phase des Zweiten Weltkriegs. Erwünscht sind Analysen von Interaktionen dieser Formen von Gewalt nicht nur auf der Mikroebene, sondern auch in größeren Zusammenhängen. Technisches Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. Bewerbungen sollten in deutscher oder englischer Sprache verfasst sein und einen Abriss des Themas von höchstens 600 Wörtern sowie einen kurzen Lebenslauf und eine kurze Liste der bisherigen Veröffentlichungen enthalten. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung in einer PDF-Datei per E-Mail mit dem Betreff „HGM-VWI-Conference 2025“ bis spätestens 15. Juli 2024 an This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.. Über die Annahme der Vorschläge entscheidet eine von den Veranstaltern eingesetzte Jury. Sie erhalten umgehend eine Bestätigung über den Eingang Ihres Vorschlags. Sollten Sie keine Bestätigung erhalten, senden Sie bitte eine Erinnerungs-E-Mail. Foto: Deutsche Zivilisten aus Volary bei Bestattungsvorbereitungen für, aus einem einem Massengrab in der Stadt, exhumierte jüdische Frauen. Die Opfer starben am Ende eines Todesmarsches aus Helmbrechts, einem Außenlager von Flossenbürg. Die deutschen Einwohner wurden gezwungen, die Opfer zu exhumieren, um sie ordnungsgemäß bestatten zu können. Volary, Tschechoslowakei, 11. Mai 1945. © National Archives and Records Administration, College Park, MD Organisiert von:
In Kooperation mit:
------------------------------------------------------------------------------------------------------- HGM Conference 2025 / Simon Wiesenthal Conference 2025 International conference of the Museum of Military History (HGM) and the Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust Studies (VWI) in cooperation with the University of Klagenfurt and the University of Vienna Crimes at War’s End. The Retreat of the Wehrmacht and the Final Phase of WWII Date: 9 to 11 April 2025 The crimes of Nazi Germany and its collaborators during the Second World War were not limited to the mass atrocities of the Holocaust. With the withdrawal of the German Wehrmacht from the occupied territories in 1943, new forms of violence emerged. As German troops retreated from Allied offensives, occupying forces murdered groups of prisoners in camps and prisons, organised deadly evacuations and killed people they considered “resistive” or “unproductive.” Eventually, this violence spread from the occupied territories to Germany and Austria as forces retreated. Crimes were not only committed against prisoners, but increasingly against forced labourers, prisoners of war and finally against Volksgenossen (national comrades), i.e. their own populations. Any final inhibitions fell away. Questions The conference will examine the nature and scope of Nazi crimes in the final months and weeks of the war. One focus will be the direct connection between military retreat and crimes against civilian populations, not only in the Soviet Union, but also in other theatres of war. What forms of violence developed, to what extent were military actors involved, and what official and unofficial legitimisation strategies did they employ to defend their indefensible actions? How did the dynamics of the mass atrocity take shape in a space where victim groups were increasingly intermingled and other social groups, including the non-organised sections of the population, were involved? How did participation in the violence look like, but also how was it limited? Topics The organisers encourage submissions that address topics such as mass crimes during the periods of evacuation in Eastern Europe and Italy starting in 1943, in Western Europe from mid-1944, and in the German Reich in 1945 – this includes research on “death marches” of prisoners, the final murder campaigns in the camps, or the killing of “unruly” Germans who were, for example, suspected of desertion or defeatism in the final months of the war. Preference will be given to papers that pay particular attention to less researched topics such as violence against prisoners of war, prison inmates, or forced laborers in this final phase of the war, as well as analyses that examine this period not only at a microhistorical, but also on a macrohistorical level. Technicalities The conference languages are German and English. Applications should be written in German or English and include an outline of the topic (600 words) as well as a brief CV/list of publications. Please send your application in a single PDF file by e-mail with the subject line “HGM-VWI-Conference 2025” by 15 July 2024 to: A jury will choose successful proposals. You will receive immediate confirmation that your proposal has been received. If you do not receive confirmation, please send a follow-up email. Photo: German civilians from Volary attend burial services for the Jewish women exhumed from a mass grave in the town.The victims died at the end of a death march from Helmbrechts, a subcamp of Flossenbürg. Germans were forced to exhume them in order to give the victims proper burial. Volary, Czechoslovakia, May 11, 1945. © National Archives and Records Administration, College Park, MD Organised by:
In cooperation with:
|
|||