Bibliothek

Newsletter

PDF Abonnieren

YouTube-Kanal

News – Veranstaltungen – Calls

02. Mai 2024 18:30
Simon Wiesenthal LectureEdyta Gawron: Never Too Late to Remember, Never Too Late for Justice! Holocaust Research and Commemoration in Contemporary Poland
In 1994, Simon Wiesenthal received a doctorate honoris causa from the Jagiellonian University in Krakow for his lifelong quest for justice – half a century after he had been, for a short time, prisoner of the local Nazi Concentration Camp (KL) Plaszow. The 1990s were the decade when t...Weiterlesen...
07. Mai 2024 00:00 - 04. Juni 2024 00:00
WorkshopDealing with Antisemitism in the Past and Present. Scientific Organisations and the State of Research in Austria
This series of talks, presented by antisemitism experts from different organisations that research antisemitism using a variety of academic approaches, aims to provide a snapshot of historical evolutions, current events, prevalent perceptions and declared (and undeclared) attitudes. I...Weiterlesen...
14. Mai 2024 08:45 - 16. Mai 2024 16:30
TagungQuantifying the Holocaust. Classifying, Counting, Modeling: What Contribution to Holocaust History?
About the conference: https://quantiholocaust.sciencesconf.org/ Programme timed on the basis of 15-minute presentations + 15-minute discussions; short breaks and lunches Day 1 Tuesday, 14 May 2024Centre Malher (9 rue Malher 75004 Paris/amphi Dupuis) From 8.45 am: Welcome9.30 am...Weiterlesen...
24. Mai 2024 18:00
InterventionLange Nacht der Forschung 2024
2024 öffnet das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) in der Langen Nacht der Forschung wieder seine Tore und lädt Interessierte in seine Räumlichkeiten am Rabensteig 3 ein. Im Rahmen von Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Präsentationen bieten VWI-Team und Gäste Einb...Weiterlesen...
04. Juni 2024 13:00
VWI invites/goes to...Workshop: Social History of the Shoah. Everyday Life, Space and Time
 VWI invites the Department of Contemporary History, University of Vienna     13:00Hannah Riedler (VWI Junior Fellow)Between Deportation, Forced Labour and Germanisation. The Umwandererzentralstelle in Occupied Poland 1939–1941Commented by Kerstin von Lingen 13:40...Weiterlesen...
13. Juni 2024 18:30
Simon Wiesenthal LectureJack Fairweather: The Trials of Fritz Bauer. How Life as a Gay Jewish Socialist under the Nazis Shaped His Quest for Justice
Fritz Bauer’s daring mission to bring Adolf Eichmann and the perpetrators of Auschwitz to justice forced Germany and the world to pay attention to the crimes of the Holocaust. Bauer’s moral courage in speaking out in a society that had not yet come to terms with its past, which he him...Weiterlesen...

Junior Fellowships 2020/2021 des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI)

 

Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) gibt die Ausschreibung seiner Junior Fellowships für das Studienjahr 2020/2021 bekannt.

Das VWI ist eine noch zu Lebzeiten von Simon Wiesenthal initiierte und konzipierte, vom österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, dem Bundeskanzleramt sowie von der Stadt Wien geförderte wissenschaftliche Einrichtung zur Erforschung und Dokumentation von Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und Holocaust. Schwerpunkt der Forschungsarbeit ist der Holocaust in seinem europäischen Zusammenhang, einschließlich seiner Vor- und seiner Nachgeschichte.

 

Als Junior Fellows können sich Doktorandinnen und Doktoranden aus aller Welt bewerben. Sie erhalten am Institut die Möglichkeit, einem selbst gewählten Forschungsvorhaben im Bereich der Holocaust-Forschung nachzugehen. Ziel des Aufenthaltes am VWI ist über die Forschungstätigkeit hinausgehend die Kommunikation und wissenschaftliche Interaktion mit den anderen Fellows am Institut. Die Junior Fellows werden bei ihren Forschungsvorhaben beratend sowohl vom VWI als auch von den Senior und Research Fellows unterstützt. Die Junior Fellows sind verpflichtet, regelmäßig am VWI anwesend zu sein und sich aktiv an der Forschungstätigkeit des Instituts zu beteiligen.

 

Eingereichte Projekte der Junior Fellows behandeln die Forschungsthematik des VWI; Fragestellung, Verfahren und Methoden stehen frei. Die Bestände des institutseigenen Archivs stehen den Fellows zur Verfügung. Ihre Einbeziehung in die Forschungsarbeit ist erwünscht. Ergebnisse werden im Kreis der Fellows diskutiert und in regelmäßigen Abständen einem größeren Publikum präsentiert. Am Ende des Aufenthalts ist ein Artikel vorzulegen, der begutachtet und im E-Journal des VWI, S:I.M.O.N. – Shoah: Intervention. Methods. Documentation. veröffentlicht wird.

 

Die Dauer der Junior Fellowships beträgt mindestens sechs, maximal elf Monate. Die Fellows erhalten am VWI einen Arbeitsplatz mit EDV- und Internet-Zugang. Das Stipendium beträgt € 1.200.- monatlich. Junior Fellows, die nicht in Wien ansässig sind, erhalten eine Wohnbeihilfe von € 340.- monatlich. Die Kosten der An- und Abreise (Economy bzw. Bahnfahrt 2. Klasse) trägt das VWI. Für Recherchen außerhalb Wiens oder eventuell anfallende Kopierkosten außer Haus steht ein einmaliges Budget in der Höhe von weiteren € 500.- zur Verfügung.

 

Die Auswahl der Junior Fellows erfolgt durch den Internationalen Wissenschaftlichen Beirat des VWI.

 

Eine Bewerbung ist mit folgenden Unterlagen in Deutsch oder Englisch möglich:

 

  • einem ausgefüllten Antragsformular,
  • einer ausführlichen Beschreibung des Forschungsvorhabens, die die Ziele des Projekts enthält, den Forschungsstand und methodische Überlegungen (maximal 12.000 Anschläge)
  • zwei Empfehlungsschreiben von akademisch ausgewiesenen Personen (bitte führen Sie an, wenn diese Schreiben gesondert übermittelt werden),
  • einer Publikationsliste (falls anwendbar),
  • einem aktuellen Lebenslauf mit Foto (fakultativ).

 

Die Anträge sind bis 12. Jänner 2020 in elektronischer Form (in einem PDF-Dokument zusammengefasst) mit dem Betreff „VWI-Junior Fellowships 2020/2021“ an

 

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

 

zu richten. Sollten Sie keine Bestätigung über den Erhalt Ihres Antrages erhalten, ersuchen wir Sie, uns zu kontaktieren.

 

Die zukünftigen Junior Fellows werden angehalten, zu versuchen, einen Teil ihrer Fellowships über ein Stipendium der Stipendienstiftung der Republik Österreich zu finanzieren, und nach der Benachrichtigung über die Zuerkennung des Fellowships einen diesbezüglichen Antrag zu stellen.

Junior Fellowships 2021/2022 des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI)

 

Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) gibt die Ausschreibung seiner Junior Fellowships für das Studienjahr 2021/2022 bekannt.

 

Das VWI ist eine noch zu Lebzeiten von Simon Wiesenthal initiierte und konzipierte, vom österreichischen Bundesministerium für  Bildung, Wissenschaft und Forschung, dem Bundeskanzleramt sowie von der Stadt Wien geförderte wissenschaftliche Einrichtung zur Erforschung und Dokumentation von Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und Holocaust. Schwerpunkt der Forschungsarbeit ist der Holocaust in seinem europäischen Zusammenhang, einschließlich seiner Vor- und seiner Nachgeschichte. Zudem ermuntern wir ForscherInnen aus dem Feld der Digital Humanities mit holocaustrelevanten Themen zur Bewerbung.

 

Als Junior Fellows können sich Doktorandinnen und Doktoranden aus aller Welt bewerben. Sie erhalten am Institut die Möglichkeit, einem selbst gewählten Forschungsvorhaben im Bereich der Holocaust-Forschung nachzugehen. Ziel des Aufenthaltes am VWI ist über die Forschungstätigkeit hinausgehend die Kommunikation und wissenschaftliche Interaktion mit den anderen Fellows am Institut. Die Junior Fellows werden bei ihren Forschungsvorhaben beratend sowohl vom VWI als auch von den Senior und Research Fellows unterstützt. Die Junior Fellows sind verpflichtet, regelmäßig am VWI anwesend zu sein und sich aktiv an der Forschungstätigkeit des Instituts zu beteiligen. Projekte der Junior Fellows behandeln die Forschungsthematik des VWI; Fragestellung, Verfahren und Methoden stehen frei. Die Bestände des institutseigenen Archivs stehen den Fellows zur Verfügung. Ihre Einbeziehung in die Forschungsarbeit ist erwünscht. Ergebnisse werden im Kreis der Fellows diskutiert und in regelmäßigen Abständen einem größeren Publikum präsentiert. Am Ende des Aufenthalts ist ein Artikel vorzulegen, der begutachtet und im E-Journal des VWI, S:I.M.O.N. – Shoah: Intervention. Methods. Documentation. veröffentlicht wird.

 

Die Dauer der Junior Fellowships beträgt mindestens sechs, maximal elf Monate. Erfahrungsgemäß sind Aufenthalte zwischen neun und elf Monaten für die wissenschaftliche Arbeit der Fellows am ergiebigsten. Sie erhalten am VWI einen Arbeitsplatz mit EDV- und Internet-Zugang. Das Stipendium beträgt € 1.200.- monatlich. Junior Fellows, die nicht in Wien ansässig sind, erhalten eine Wohnbeihilfe von € 340.- monatlich. Die Kosten der An- und Abreise (Economy bzw. Bahnfahrt 2. Klasse) trägt das VWI. Für Recherchen außerhalb Wiens oder anfallende Kopierkosten außer Haus steht ein einmaliges Budget in der Höhe von weiteren € 500.- zur Verfügung.

 

Die Auswahl der Junior Fellows erfolgt durch den Internationalen Wissenschaftlichen Beirat des VWI.

 

Eine Bewerbung ist mit folgenden Unterlagen in Deutsch oder Englisch möglich: 

 

  • einem ausgefüllten Antragsformular,
  • einer ausführlichen Beschreibung des Forschungsvorhabens, die die Ziele des Projekts enthält, den Forschungsstand und methodische Überlegungen (maximal 12.000 Anschläge)
  • zwei Empfehlungsschreiben von akademisch ausgewiesenen Personen (bitte führen Sie an, wenn diese Schreiben gesondert übermittelt werden),
  • einer Publikationsliste (falls anwendbar),
  • einem aktuellen Lebenslauf mit Foto (fakultativ).

 

Die Anträge sind bis 27. Jänner 2021 in elektronischer Form (in einem PDF-Dokument zusammengefasst) mit dem Betreff „VWI-Junior Fellowships 2021/2022“ an 

 

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

zu richten. Sollten Sie keine Bestätigung über den Erhalt Ihres Antrages erhalten, ersuchen wir Sie, uns zu kontaktieren.

 

Die zukünftigen Junior Fellows werden angehalten, zu versuchen, einen Teil ihrer Fellowships über ein Stipendium der Stipendienstiftung der Republik Österreich zu finanzieren, und nach der Benachrichtigung über die Zuerkennung des Fellowships einen diesbezüglichen Antrag zu stellen.

Leo Gürtler

Junior Fellow (10/2016-08/2017)

 

Franz Stangl. Eine Biografie

 

GUERTLER

Die Karriere des Kriminalpolizisten Franz Stangl im Nationalsozialismus war ebenso steil wie erstaunlich: Als Gestapo-Agent wurde er für die Aktion T4 angeheuert und kam in die Euthanasie-Tötungsanstalten Hartheim. Danach war er erster Kommandant von Sobibor und schließlich Kommandant des Vernichtungslagers Treblinka im Rahmen der ‚Aktion Reinhard‘. Nach 1945 gelang ihm mit Hilfe des Vatikans die Flucht über Syrien nach Brasilien, wo er von Simon Wiesenthal aufgespürt wurde. 1967 verhaftet und an die BRD ausgeliefert, starb er später im Gefängnis von Düsseldorf, nachdem ihm der Prozess gemacht und er 1970 für schuldig befunden worden war. Das Forschungsvorhaben wird mittels einer Fallanalyse die Biografie von Stangl umfassend und differenziert aufarbeiten und so einen weiteren Beitrag zur neueren zeitgeschichtlichen biografischen sowie zur Täterforschung liefern.

 

Leo Gürtler schloss sein MA-Studium am Institut für Zeitgeschichte mit der Arbeit Das Ghetto in Lublin 1941–42 ab. Sein Promotionsprojekt ist Teil des Forschungsschwerpunktes Diktaturen, Gewalt, Genozide am Institut.

Sharon Park

Junior Fellow (10/2016-08/2017)

 

Über das Erzählen humanitärer Hilfe für europäische Flüchtlingskinder nach dem Zweiten Weltkrieg, 1945–1953

 

PARKAlter und soziales Geschlecht in den Brennpunkt der Analyse stellend, untersucht das Projekt persönliche Berichte und Darstellungen jüdischer Flüchtlingskinder und -jugendlicher, die die Verteilung von Hilfsgütern nach dem Zweiten Weltkrieg unmittelbar erleben und beobachten konnten. Es wird erkunden, wie Sichtweise und Verständnis des eigenen Handelns ‚offizielle‘, von staatlichen Akteuren oder Sozialarbeitern produzierte Narrative und Erwartungen zurückzudrängen vermochten. Zeitgenössische, aber auch retrospektive Berichte werfen zudem die Frage auf, inwieweit Erfahrungen mit Antisemitismus spätere Konzepte von Staatsbürgerschaft, ‚Dazugehörigkeit‘ und Demokratie bezüglich der Herkunfts- und Zielländer der Kinder und Jugendlichen beeinflussten. Neben Unterlagen von Sozialarbeitern, Fragebögen und behördlichen Dokumenten aus österreichischen, deutschen, französischen, britischen und US-amerikanischen Archiven wird dieses Projekt auch Interviews der Association of Jewish Refugees der VWI-Bibliothek benutzen.

 

Sharon Park promovierte an der University of Minnesota, war 2013-2015 Editorial Assistant des Austrian History Yearbooks. Sie forschte über Berichte jüdischer Migrantenkinder sowie zur Nahtstelle zwischen Flüchtlings- und Sozialpolitik der USA nach 1945

Anna-Raphaela Schmitz

Junior Fellow (10/2016-04/2017)

 

Rudolf Höß. Handlungspraxis, Beziehungsstrukturen und Privatleben eines KZ-Kommandanten

 

SCHMITZDas Promotionsprojekt untersucht die personellen Netzwerke und die Handlungspraxis des KZ-Kommandanten Rudolf Höß und der SS-Funktionselite in Auschwitz-Birkenau. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Kommandanten, mit den diversen Blickwinkeln und Wahrnehmungen diverser Personengruppen sowie mit dessen Einbettung in den gesellschaftlichen Kontext des NS-Regimes bilden den Ausgangspunkt für die Studie. Planung und Durchführung des Holocaust werden dabei aus der Alltags- und Mikroperspektive von Höß untersucht. Mittels einer ‚praxeologischen‘ Biografie werden einerseits die von der NS-Führung vorgegebenen Rahmenbedingungen und anderseits die Handlungsmaximen sowie die sozialen Interaktionen der Täter analysiert. Diese Interaktion sowie die Verknüpfung der institutionellen und personellen Ebenen innerhalb und außerhalb der Lagermauern werden schließlich mittels einer Netzwerkanalyse dargestellt.

 

Anna-Raphaela Schmitz absolvierte 2010 ihr Magisterstudium in Geschichte und Politikwissenschaften an der Universität Trier und erhielt 2013 ihren Master in Holocaust Communication and Tolerance am Touro College, Berlin. Sie ist Doktorandin an der Ludwig-Maximilians-Universität München und arbeitet als wissenschaftliche Hilfskraft am Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte in München. Sie war EHRI-Fellow am Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) und Teilnehmerin der EHRI Summer School in Holocaust Studies am Instituut voor Oorlogs-, Holocaust en Genocidestudies (NIOD) in Amsterdam.

Lindsay MacNeill
Junior Fellow (04/2016 - 08/2016)


Zur Definition des Subversiven. Überwachungspolitik(en) in Österreich 1918-1955


MacNeill-PhotoDas Forschungsvorhaben untersucht polizeiliche Überwachungspolitiken in Österreich von 1918 bis 1955 unter sich abwechselnden demokratischen, autoritären, nationalsozialistischen und Besatzungsregimes bzw. -regierungen. Besonderes Interesse gilt dabei der Frage, wie der Polizeiapparat unter diesen jeweils unterschiedlichen Bedingungen Subversion definierte und behandelte. Überwachungspolitiken werden in der Regel so verstanden, dass sie die politische Ideologie eines gegebenen Herrschaftsverhältnisses wiedergeben. Dies hinterfragend, wird das Projekt bestimmte Kontinuitäten im Verhalten, in den Auslegungen und Verdächtigungen untersuchen, die über nationale Grenzen hinaus und trotz mehrerer politischer Systemwechsel weiter bestanden.

 

Lindsay MacNeill ist PhD-Kandidatin für Geschichte an der American University in Washington, D.C. Bachelor für Spanisch und Geschichte der University of North Carolina in Chapel Hill, erhielt sie 2013 ihr MA in moderner europäischer Geschichte an der American University, arbeitete als Forschungskoordinatorin am USHMM. Ihre Forschungsschwerpunkte sind NS-Deutschland, Geschichte der politischen Überwachung, Österreich der Zwischenkriegszeit, der Spanische Bürgerkrieg.

Filip Erdeljac
Junior Fellow (04/2016 - 08/2016)


Politische Mobilisierung und nationaler Zerfall im Kroatien des Zweiten Weltkriegs. Alltagsnationalismus im Königreich Jugoslawien, im Ustascha-Staat und im kommunistischen Jugoslawien 1934-1948

 

Erdeljac Filip FotoDie Ergebnisse der Erforschung wie die Bevölkerung im Kroatien der Zwischenkriegszeit, des Zweiten Weltkriegs und der unmittelbaren Nachkriegsjahre die von den verschiedensten Bewegungen lancierten nationalen und politischen Ideologien deutete, wird das hergebrachte Verständnis der Beziehungen zwischen Massengewalt, Mittäterschaft und Widerstand im Europa des Zweiten Weltkriegs noch weiter ausdifferenzieren. Arbeiter und Bauern waren in Jugoslawien leidenschaftlich und oft erbarmungslos in der Massenpolitik, aber auch in politischer Gewalt verstrickt – während sie häufig eines klaren Verständnisses gerade jener politischen Ideologien entbehrten, die sie zu vertreten vorgaben. Eine Analyse dieses politisch und national gesehen oft inkohärenten Verhaltens, das ‚die gemeinen Leute’ häufig an den Tag legten, liefert uns neue Einsichten in die europäische Geschichte des Zweiten Weltkriegs und lässt uns die vorgebliche Notwendigkeit neu bewerten, Menschen als entweder Faschisten oder Anti-Faschisten, Kollaborateure oder Widerständler, Kommunisten oder Anti-Kommunisten, Opfer oder Täter zu klassifizieren.

 

Filip Erdeljac, ist Doktorand an der New York University. Seine Forschungen und Publikationen wurden u.a. vom American Council of Learned Societies und dem Mackracken Fellowship gefördert.

Timm Ebner
Junior Fellow (10/2015 - 05/2016)


Die Kolonialliteratur des Nationalsozialismus. Verräterfiguren ‚hinter den Kulissen des Welttheaters’

 

Ebner Vom Verlust der Kolonien im Ersten Weltkrieg bis über die Kapitulation des ‚Dritten Reichs’ hinaus waren die Rassenideologien in Deutschland durch ein Denken geprägt, das sich von der späteren Dekolonisierung anderer Kolonialreiche stark unterschied. Dieser Sachverhalt wirkte sich auch auf den Antisemitismus aus, der hier im engen Kontext zum Kolonialismus untersucht wird. Als Quellenmaterial dienen die völkisch-nationalsozialistische Kolonialliteratur und die NS-Filmproduktion. Weil koloniale Themen in der NS-Zeit Hochkonjunktur hatten und noch deutlich populärer waren, als während der deutschen Kolonialherrschaft (allein 1933 bis 1945 erschienen mindestens 300 Titel) ist der zu untersuchende Korpus immens. Allein wurde dieses Material bisher von der geschichtswissenschaftlichen wie der kulturwissenschaftlichen Forschung weitgehend vernachlässigt.

 

Timm Ebner studierte an der Freien Universität (Berlin) Literaturwissenschaft, Neuere Geschichte und Philosophie. Er arbeitete am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (Berlin) uns war darüber hinaus als Journalist tätig. 2015 promovierte er in Erfurt im Fach Literaturwissenschaft.

Caroline Cormier

Junior Fellow (04/2017 - 08/2017)


Von der Entrechtung zur Vertreibung. Die Geschichte der ‚Judenhäuser’ in Deutschland und die Erinnerung an sie

 

Cormier

Das Projekt untersucht den weitreichenden Eingriff in den jüdischen Wohnbestand in NS-Deutschland. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Vertreibung von Jüdinnen und Juden aus ihren Wohnungen und ihrer Zwangsansiedlung in von den Nationalsozialisten zu ‚Judenhäusern’ erklärten Gebäuden in drei deutschen Städten - in Berlin, Dresden und Hamburg. Die Studie verbindet die Archivrecherchen, Zeitzeugen-Interviews von Holocaust-Überlebenden und deren Nachfahren und Erinnerungen der Bewohnerinnen und Bewohner dieser Wohnungen in der Nachkriegszeit. Ziel ist es dabei, die Geschichten dieser ehemaligen jüdischen Lebensbereiche sichtbar zu machen. 

 

Caroline Cormier ist PhD Kandidatin an der University of Toronto, wo sie auch ihren Master in Geographie und Raumplanung erhielt. Ihren BA absolvierte sie 2008 an der kanadischen Queen’s University. Sie war Fellow des Auschwitz Jewish Center, nahm am Holocaust Education Foundation Summer Institute sowie am Zoryan Institute’s International Genocide and Human Rights Program teil. Ebenso erhielt sie das Saul Kagan Fellowship in Advanced Shoah Studies zugesprochen.

Susanne Barth

Junior Fellow (10/2015 - 05/2016)


Die Oberschlesische Hydrierwerke AG und das Auschwitz Nebenlager Blechhammer 1939-1945


barthBasierend auf neu zugänglich gewordenem Quellenmaterial untersucht das Dissertationsprojekt die Geschichte der Oberschlesischen Hydrierwerke AG, eine 1939 im Auftrag des Reichsamts für Wirtschaftsausbau im oberschlesischen Blechhammer in Planung genommene synthetische Treibstoffanlage. Zum Aufbau des Werks wurden neben ca. 20.000 Fremd- und Zwangsarbeiterinnen und -arbeitern aus allen Teilen des von NS-Deutschland besetzten Europas und alliierten Kriegsgefangenen auch jüdische Häftlinge eingesetzt. Im März 1942 errichtete die Reichsautobahn dort ein Zwangsarbeitslager für Juden, das infolge der Übernahme durch das KZ Auschwitz im April 1944 mit durchschnittlich 4.000 bis 6.000 Häftlingen zu dessen zweitgrößtem Außenlager wurde. Das Forschungsprojekt analysiert die ideologische und kriegswirtschaftliche Funktion des Werks sowie die enge Zusammenarbeit der industriellen Eliten mit der Organisation Schmelt und dem Vernichtungslager Auschwitz. Gleichzeitig soll versucht werden, die Lebensbedingungen der Häftlinge in Blechhammer zu rekonstruieren.

 

Susanne Barth ist Doktorandin an der Universität Oldenburg, wo sie einen Magister in Geschichte und Politikwissenschaft erwarb. 2012 war sie EHRI-Fellow am Instituut voor Oorlogs-, Holocaust- en Genocidestudies (NIOD) in Amsterdam und im akademischen Jahr 2012/2013 Saul Kagan Claims Conference Academic Fellow in Advanced Shoah Studies.

Laura Almagor

Junior Fellow (10/2015 - 08/2016)


Der vergessene Weg. Jüdischer Territorialismus als eine Bewegung politischer Aktion und Ideologie 1905-1960


Almagor-106-1Das Projekt – gleichzeitig auch ein Dissertationsvorhaben – beschäftigt sich mit dem jüdischen Territorialismus als einer Form politischer Aktion und Ideologie, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach einem alternativen Weg jüdischer Nationswerdung suchte: Die Territorialisten, die sich 1905 organisierten und in der Zwischen- und Nachkriegszeit von der Freeland League for Jewish Territorial Colonisation vertreten wurden, suchten nach Siedlungsräumen für Jüdinnen und Juden außerhalb Palästinas. In der Nachkriegszeit zwar durchaus unter dessen Eindruck, stellte der Holocaust aber für die Ambitionen und Ziele der Freeland League keinen Wendepunkt dar: Die Mitglieder der Bewegung hatten schon seit deren Gründung immer wieder ihrer Sorge Ausdruck verliehen, was für eine Bedrohung der anschwellende europäische Antisemitismus für das jüdische Leben, die jüdische Kultur und Tradition bedeute. Die Studie zum Territorialismus versucht, Aufschluss über die Vielfalt jüdischer Politik im 20. Jahrhundert zu geben, aber auch über jene globalen, zeitgenössischen politischen Debatten, die diese Politik bestimmten.

 

Laura Almagor, Doktorandin, forscht am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz. Sie war Visiting Researcher am History Department der University of California at Los Angeles (UCLA) und Fellow im Rahmen des 20th Summer Institutes of the Holocaust Educational Foundation of Northwestern University, Illinois. Davor war sie Mitarbeiterin Instituut voor Oorlogs-, Holocausten Genocidestudies (NIOD) in Amsterdam. Sie veröffentlichte Beiträge zur jüdischen Geschichte, Militärgeschichte der Niederlande und zur Erinnerungskultur im Bezug auf den Zweiten Weltkrieg.

April 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
1 2 3 4 5 6 7
8 9 10 11 12 13 14
15 16 17 18 19 20 21
22 23 24 25 26 27 28
29 30 1 2 3 4 5

 

Aktuelle Publikationen

 

SIMON_9-2

 

Voelkermord zur Prime Time

 

Hartheim

 

Grossmann

 

 

Weitere Publikationen


Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) wird gefördert von:

 

bmbwf 179

 

wienkultur 179

 

  BKA 179