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News – Veranstaltungen – Calls

10. März 2023 08:00 - 15. Juni 2023 23:00
CfP - TagungQuantifying the Holocaust.Classifying, Counting, Modeling: The Contribution to Holocaust History
International ConferenceParis, 15–16 May 2024 Submission We invite submission of abstracts for individual papers. Individual submissions will be grouped into appropriate thematic panels by the conference organisers. We welcome researchers at all levels of their PhD or post-doctoral...Weiterlesen...
22. März 2023 16:00
VWI invites/goes to...Gergely Kunt: Images Of Others. A Comparative Analysis of Anti-Romani and Anti-Semitic Narratives in Private and Public Discourse in Hungary from World War I to World War II
VWI goes to Romano Centro – Verein für Roma The lecture will examine the intensity of anti-Jewish and anti-Romani sentiment between the two world wars at the micro level through the analysis of diaries and at the macro level through a quantitative analysis of newspapers. The research...Weiterlesen...
23. März 2023 18:30
Simon Wiesenthal LectureKateřina Čapková: "You Ask why I was in a Labor Camp": Czechoslovak Jews and Roma Demand Recognition of Their Wartime Suffering
Although World War II affected the lives of all inhabitants of the Bohemian lands (today‘s Czech Republic) and Slovakia, only two communities – Jews and Roma – experienced genocide during the war, with entire families perishing and most of their members being sent to concentration or ...Weiterlesen...
30. März 2023 09:00
WorkshopDocumenting Refugees from Eastern Europe
The 20th century was a period of evacuation, escape, expulsion, wandering and planned resettlement of the population, all due to wars, economic crises, and political changes, such as the collapse of empires. It was also the period when the legal foundations establishing international ...Weiterlesen...
26. April 2023 15:00
VWI invites/goes to...Anastasia Felcher: Debates on the Holocaust in Jewish Samizdat. Political Agenda, Self-Identification and Memory Work
VWI invites the Imre Kertész Kolleg Jena The lecture is an attempt to understand the interplay between uncensored media, Jewish nationalism and Holocaust remembrance under the restrictive conditions of Soviet state policy, memory politics and the cult of victory during World War II. ...Weiterlesen...
17. Mai 2023 15:00
VWI invites/goes to...Raz Segal: Holocaust Bystanders – A History of the Modern State
VWI invites the OR-ZSE (Budapest) The presentation offers a new interpretation of Holocaust bystanders in the multi-ethnic and multi-religious borderlands under wartime Hungarian and Bulgarian occupations that targeted several groups in attempts to realise ethno-national visions of “...Weiterlesen...

Senior Fellowships 2023/24 des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI)

 

Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) gibt die Ausschreibung seiner Senior Fellowships für das Studienjahr 2023/24 bekannt.

 

Das VWI ist eine noch zu Lebzeiten von Simon Wiesenthal initiierte und konzipierte, vom österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, dem Bundeskanzleramt sowie von der Stadt Wien geförderte wissenschaftliche Einrichtung zur Erforschung und Dokumentation von Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und Holocaust. Schwerpunkt der Forschungsarbeit ist der Holocaust in seinem europäischen Zusammenhang, einschließlich seiner Vor- und seiner Nachgeschichte.

 

Als Senior Fellow können sich herausragend qualifizierte, promovierte Forscher:innen bewerben, die sowohl wissenschaftliche Publikationen vorgelegt haben als auch in universitärem oder wissenschaftlich-institutionellem Bereich über langjährige Erfahrungen verfügen. Sie erhalten am Institut die Möglichkeit, frei einem selbst gewählten Forschungsvorhaben im Bereich der Holocaust-Forschung nachzugehen. Ziel des Aufenthaltes am VWI ist über die Forschungstätigkeit hinausgehend die Kommunikation und wissenschaftliche Interaktion mit den anderen Fellows am Institut. Es wird erwartet, dass Senior Fellows die wissenschaftliche Arbeit des Instituts fördern und die Junior Fellows bei ihren Forschungsvorhaben beratend unterstützen. Darüber hinaus ist die Einbindung der Senior Fellows in das Wiener Forschungsumfeld, z. B. durch Gastseminare und vorträge an akademischen Einrichtungen erwünscht. Die Senior Fellows sind verpflichtet, regelmäßig am VWI anwesend zu sein.

 

Projekte der Senior Fellows behandeln die Forschungsthematik des VWI; Fragestellung, Verfah-ren und Methoden stehen frei. Die Bestände des institutseigenen Archivs stehen ihnen zur Verfügung. Ihre Einbeziehung in die Forschungsarbeit ist erwünscht. Ergebnisse werden im Kreis der Fellows diskutiert und in regelmäßigen Abständen einem größeren Publikum präsentiert. Am Ende des Aufenthalts ist ein Artikel vorzulegen, der begutachtet und im E-Journal des VWI, S:I.M.O.N. – Shoah: Intervention. Methods. Documentation. veröffentlicht wird.

 

Die Dauer der Senior Fellowships beträgt mindestens fünf Monate. Senior Fellows erhalten am VWI einen Arbeitsplatz und Internetzugang. Die Höhe des Stipendiums beträgt € 2.500.- monatlich. Zusätzlich trägt das VWI die Unterkunftskosten während des Aufenthalts (bis € 700.- monatlich) sowie die Kosten der An- und Abreise (Economy bzw. Bahnfahrt 2. Klasse). Für Recherchen außerhalb Wiens oder eventuell anfallende Kopierkosten außer Haus steht ein einmaliges Budget in der Höhe von weiteren € 500.- zur Verfügung.

 

Die Auswahl erfolgt durch den Internationalen Wissenschaftlichen Beirat des VWI.

 

Eine Bewerbung ist mit folgenden Unterlagen in Deutsch oder Englisch möglich:

 

  • einem ausgefüllten Antragsformular,
  • einer ausführlichen Beschreibung des Forschungsvorhabens, die die Ziele des Projekts enthält, den Forschungsstand und methodische Überlegungen (maximal 12.000 Anschläge)
  • einer Publikationsliste und einem Lebenslauf mit Foto (fakultativ).

 

Die Anträge sind bis 13. Jänner 2023 in elektronischer Form (in einem PDF-Dokument zusammengefasst) mit dem Betreff „VWI-Research Fellowships 2023/24“ an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu richten.

 

Sollten Sie keine Bestätigung über den Erhalt Ihres Antrages erhalten, ersuchen wir Sie, uns zu kontaktieren.

Patrick Bernhard

Senior Fellow (09/2022 – 01/2023)

 

Nordafrika und der Holocaust: Eine Verflechtungsgeschichte von Nationalsozialismus und Kolonialismus

 

Patrick BernhardBis heute ist die Frage nach dem Zusammenhang von Kolonialismus und Nationalsozialismus hoch umstritten. Das Projekt stellt sich dem Problem auf neue Weise: Anstatt wie bisher üblich Vergleiche zu ziehen zwischen der deutschen Präsenz in Afrika während des Deutschen Kaiserreichs seit dem Ende des 19. Jahrhunderts und der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik in Osteuropa 40 Jahre später, soll nun die transnationale Perspektive untersucht werden; wie sich der vom NS-Staat initiierte und vorangetriebene Holocaust auf kolonialem Boden in Nordafrika abspielte, als die Region zu einem wichtigen Schauplatz des Zweiten Weltkriegs wurde und die 450.000 dort lebenden jüdischen Menschen in den Fokus der Verfolgung gerieten.
Konzeptionell orientiert sich die Arbeit damit an Zugängen neuerer Arbeiten zum Holocaust in Ost- und Südosteuropa, die die Verfolgung und Ermordung der Jüdinnen und Juden vor dem Hintergrund bereits bestehender lokaler Konflikte zwischen als religiös, ethnisch oder rassisch definierten Bevölkerungsgruppen analysieren und damit in zeitlich längere Zusammenhänge einbetten.

 

Patrick Bernhard, Professor für Moderne Europäische Geschichte an der Universität Oslo. Zu seinen Schwerpunkten zählen unter anderem kollektive Gewalt in der Moderne, die Geschichte des Mittelmeers und das Verhältnis von Kolonialismus und Faschismus. Er publizierte zuletzt zu kolonialer Massengewalt und Judenverfolgung in Nordafrika sowie zu Nazi-Deutschland und seinen Verflechtungen mit anderen Imperien.

 

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Andrii Bolianovskyi

Senior Fellow (03/2023 – 08/2023)

 

Struktureller Völkermord und die Instrumentalisierung des Antisemitismus: SS, Polizei, Sicherheitsdienste des nationalsozialistischen Deutschlands, ihre Hilfskonstruktionen und der Holocaust in der Ukraine, Juli 1941–Juli 1944

 

Andrii BolianovskyiHauptgegenstand des Projekts sind die besatzungspolizeilichen Strukturen des nationalsozialistischen Deutschlands in der Ukraine 1941¬–1944. Besonderes Augenmerk wird auf die vergleichende Analyse des Einsatzes von Ukrainern, Russen, sogenannten Volksdeutschen und Personen anderer Nationalitäten in den Polizeistrukturen des Dritten Reichs in der nationalsozialistischen Besatzungspolitik gelegt.

Das Ziel der Forschung ist die Untersuchung der Organisationsstruktur, der Führung, der Anzahl, der Funktionen und der Befugnisse der deutschen Polizei und ihrer Hilfskräfte im System der Vorbereitung und Durchführung der Shoah in der Ukraine. Zahlreiche bisher unbekannte Dokumente aus Archiven der Ukraine, Deutschlands, Israels, der Vereinigten Staaten, Polens, Russlands und Österreichs werden für die Studie zum ersten Mal verwendet.

 

Andrii Bolianovskyi, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Iwan-Krypjakewytsch-Institut für Ukrainische Studien an der Nationalen Akademie der Wissenschaften in Lviv. Er ist auf die (westliche) Ukraine, Polen, Deutschland und Russland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts spezialisiert, seine Forschungsinteressen umfassen Holocauststudien, nationalistische Bewegungen, Massengewalt und Völkermord, interethnische Konflikte sowie Kriegsverbrechen.

 

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Violeta Davoliūtė

Senior Fellow (10/2022 – 02/2023)

 

Der Holocaust-Täter im lokalen Gedächtnis: Fallstudien aus Litauen in europäischer Perspektive

 

Violeta DavoliūtėDer Ausbruch der kommunalen Gewalt gegen Jüdinnen und Juden, der durch den deutschen Einmarsch in die UdSSR ausgelöst wurde, wurde von der Wissenschaft lange vernachlässigt. Neuere Forschung, die sich auf die Aussagen jüdischer Überlebender und auf zuvor unzugängliche sowjetische Archive stützt, haben dieses Problem zum Teil behoben. Weniger bekannt ist die Erinnerung nicht-jüdischer Augenzeug:innen und ihre Perspektive auf die lokalen, nicht-deutschen Täter:innen. Dieses Projekt nutzt noch wenig untersuchte Sammlungen audiovisueller Zeugnisse nichtjüdischer Zeug:innen der nichtdeutschen Beteiligung am Holocaust. Es wird untersucht, wie sich die lokale Erinnerung an die Täterschaft von der Zeit der fraglichen Ereignisse bis heute entwickelt hat, und zwar vor dem Hintergrund der sich verändernden Erinnerungsregime von der sowjetischen zur postsowjetischen Zeit. Diese Zeugenaussagen weichen von der kollektiven Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg als Zeit des sowjetischen Sieges oder der nationalen Viktimisierung ab und sind der Schlüssel zum Verständnis der Motivation und der Rolle dieser Täter:innen auf lokaler Ebene.

 

Violeta Davoliūtė, Professorin am Institut für Internationale Beziehungen und Politikwissenschaften der Universität Vilnius sowie Projektleiterin von Facing the Past: Public History for a Stronger Europe (Horizon Europe, 2022–2025). Als Spezialistin für kulturelles Gedächtnis und soziales Trauma hat sie zahlreiche Publikationen zu diesen Themen mit Fokus auf die baltischen Staaten und Ost-Mitteleuropa veröffentlicht.

 

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Raz Segal

Senior Fellow (03/2023 – 07/2023)

 

Holocaust Bystanders: Eine Geschichte des Modernen Staates

 

Raz SegalDas Projekt bietet eine neue Interpretation der Holocaust Bystanders in den Grenzgebieten während der ungarischen und bulgarischen Besatzungszeit, die verschiedene Gruppen ins Visier nahmen, um ethno-nationale Visionen von "Groß-Ungarn" und "Groß-Bulgarien" zu verwirklichen. Auf der Grundlage von Zeugenaussagen die zu verschiedenen Zeiten, an verschiedenen Orten und in verschiedenen Sprachen gesammelt wurden, wird das Projekt zeigen, wie die Angriffe des ungarischen und des bulgarischen Staates auf multiethnische und multireligiöse Gesellschaften während des Zweiten Weltkriegs das soziale Gefüge zerrissen, so dass die Bystanders in ihrem Verhalten nicht einen vorangegangenen sozialen Konflikt widerspiegelten, sondern einen, der vom gewalttätigen Staat geplant wurde. Damit soll neues Licht auf die Beziehungen zwischen Jüdinnen und Juden und ihren Nachbarn, das jüdische Leben und die jüdischen Reaktionen auf die Zerstörung vor und während des Zweiten Weltkriegs geworfen werden.

 

Raz Segal, außerordentlicher Professor für Holocaust and Genocide Studies und Stiftungsprofessor für Study of Modern Genocide an der Stockton University, wo er auch Direktor des Master-Programms Holocaust and Genocide Studies ist. Zahlreiche Veröf- fentlichungen zu den Themen Völkermord, staatliche Gewalt und Erinnerungspolitik.

 

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Senior Fellowships 2021/2022 des Wiesenthal Institutes für Holocaust-Studien (VWI)

 

Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) gibt die Ausschreibung seiner Senior Fellowships für das Studienjahr 2021/2022 bekannt.

 

Das VWI ist eine noch zu Lebzeiten von Simon Wiesenthal initiierte und konzipierte, vom österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, dem Bundeskanzleramt sowie von der Stadt Wien geförderte wissenschaftliche Einrichtung zur Erforschung und Dokumentation von Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und Holocaust. Schwerpunkt der Forschungsarbeit ist der Holocaust in seinem europäischen Zusammenhang, einschließlich seiner Vor- und seiner Nachgeschichte. Zudem ermuntern wir ForscherInnen aus dem Feld der Digital Humanities mit holocaustrelevanten Themen zur Bewerbung.

 

Als Senior Fellow können sich herausragend qualifizierte, promovierte Forscher und Forscherinnen bewerben, die sowohl wissenschaftliche Publikationen vorgelegt haben als auch in universitärem oder wissenschaftlich-institutionellem Bereich über langjährige Erfahrungen verfügen. Sie erhalten am Institut die Möglichkeit, frei einem selbst gewählten Forschungsvorhaben im Bereich der Holocaust-Forschung nachzugehen. Ziel des Aufenthaltes am VWI ist über die Forschungstätigkeit hinausgehend die Kommunikation und wissenschaftliche Interaktion mit den anderen Fellows am Institut. Es wird erwartet, dass Senior Fellows die wissenschaftliche Arbeit des Instituts fördern und die Junior Fellows bei ihren Forschungsvorhaben beratend unterstützen. Darüber hinaus ist die Einbindung der Senior Fellows in das Wiener Forschungsumfeld, z. B. durch Gastseminare und vorträge an akademischen Einrichtungen erwünscht. Die Senior Fellows sind verpflichtet, regelmäßig am VWI anwesend zu sein.

 

Projekte der Senior Fellows behandeln die Forschungsthematik des VWI; Fragestellung, Verfahren und Methoden stehen frei. Die Bestände des institutseigenen Archivs stehen ihnen zur Verfügung. Ihre Einbeziehung in die Forschungsarbeit ist erwünscht. Ergebnisse werden im Kreis der Fellows diskutiert und in regelmäßigen Abständen einem größeren Publikum präsentiert. Am Ende des Aufenthalts ist ein Artikel vorzulegen, der begutachtet und im E-Journal des VWI, S:I.M.O.N. – Shoah: Intervention. Methods. Documentation. veröffentlicht wird.

 

Die Dauer der Senior Fellowships beträgt mindestens sechs, maximal elf Monate. Erfahrungsgemäß sind Aufenthalte zwischen neun und elf Monaten für die wissenschaftliche Arbeit der Fellows am ergiebigsten. Senior Fellows erhalten am VWI einen Arbeitsplatz mit EDV- und Internet-Zugang. Die Höhe des Stipendiums beträgt € 2.500.- monatlich. Zusätzlich trägt das VWI die Unterkunftskosten während des Aufenthalts (bis € 700.-) sowie die Kosten der An- und Abreise (Economy bzw. Bahnfahrt 2. Klasse). Für Recherchen außerhalb Wiens oder eventuell anfallende Kopierkosten außer Haus steht ein einmaliges Budget in der Höhe von weiteren € 500.- zur Verfügung.

 

Die Auswahl erfolgt durch den Internationalen Wissenschaftlichen Beirat des VWI.

 

Eine Bewerbung ist mit folgenden Unterlagen in Deutsch oder Englisch möglich:

 

  • einem ausgefüllten Antragsformular,
  • einer ausführlichen Beschreibung des Forschungsvorhabens, die die Ziele des Projekts enthält, den Forschungsstand und methodische Überlegungen (maximal 12.000 Anschläge)
  • einer Publikationsliste und einem Lebenslauf mit Foto (fakultativ).

 

Die Anträge sind bis 27. Jänner 2021 in elektronischer Form (in einem PDF-Dokument zusammengefasst) mit dem Betreff „VWI-Research Fellowships 2021/2022“ an

 

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

zu richten.

 

Sollten Sie keine Bestätigung über den Erhalt Ihres Antrages erhalten, ersuchen wir Sie, uns zu kontaktieren.

 

Die zukünftigen Senior Fellows werden angehalten, zu versuchen, einen Teil ihrer Fellowships über ein Stipendium der Stipendienstiftung der Republik Österreich zu finanzieren, und nach der Benachrichtigung über die Zuerkennung des Fellowships einen diesbezüglichen Antrag zu stellen.

Senior Fellowships 2022/2023 des Wiesenthal Institutes für Holocaust-Studien (VWI)

 

Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) gibt die Ausschreibung seiner Senior Fellowships für das Studienjahr 2022/2023 bekannt.

 

Das VWI ist eine noch zu Lebzeiten von Simon Wiesenthal initiierte und konzipierte, vom österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, dem Bundeskanzleramt sowie von der Stadt Wien geförderte wissenschaftliche Einrichtung zur Erforschung und Dokumentation von Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und Holocaust. Schwerpunkt der Forschungsarbeit ist der Holocaust in seinem europäischen Zusammenhang, einschließlich seiner Vor- und seiner Nachgeschichte.

 

Als Senior Fellow können sich herausragend qualifizierte, promovierte Forscher und Forscherinnen bewerben, die sowohl wissenschaftliche Publikationen vorgelegt haben als auch in universitärem oder wissenschaftlich-institutionellem Bereich über langjährige Erfahrungen verfügen. Sie erhalten am Institut die Möglichkeit, frei einem selbst gewählten Forschungsvorhaben im Bereich der Holocaust-Forschung nachzugehen. Ziel des Aufenthaltes am VWI ist über die Forschungstätigkeit hinausgehend die Kommunikation und wissenschaftliche Interaktion mit den anderen Fellows am Institut. Es wird erwartet, dass Senior Fellows die wissenschaftliche Arbeit des Instituts fördern und die Junior Fellows bei ihren Forschungsvorhaben beratend unterstützen. Darüber hinaus ist die Einbindung der Senior Fellows in das Wiener Forschungsumfeld, z. B. durch Gastseminare und ‑vorträge an akademischen Einrichtungen erwünscht. Die Senior Fellows sind verpflichtet, regelmäßig am VWI anwesend zu sein.

 

Projekte der Senior Fellows behandeln die Forschungsthematik des VWI; Fragestellung, Verfahren und Methoden stehen frei. Die Bestände des institutseigenen Archivs stehen ihnen zur Verfügung. Ihre Einbeziehung in die Forschungsarbeit ist erwünscht. Ergebnisse werden im Kreis der Fellows diskutiert und in regelmäßigen Abständen einem größeren Publikum präsentiert. Am Ende des Aufenthalts ist ein Artikel vorzulegen, der begutachtet und im E-Journal des VWI, S:I.M.O.N. – Shoah: Intervention. Methods. Documentation. veröffentlicht wird.

 

Die Dauer der Senior Fellowships beträgt mindestens fünf Monate. Senior Fellows erhalten am VWI einen Arbeitsplatz und Internet-Zugang. Die Höhe des Stipendiums beträgt € 2.500.- monatlich. Zusätzlich trägt das VWI die Unterkunftskosten während des Aufenthalts (bis € 700.-) sowie die Kosten der An- und Abreise (Economy bzw. Bahnfahrt 2. Klasse). Für Recherchen außerhalb Wiens oder eventuell anfallende Kopierkosten außer Haus steht ein einmaliges Budget in der Höhe von weiteren € 500.- zur Verfügung.

 

Die Auswahl erfolgt durch den Internationalen Wissenschaftlichen Beirat des VWI.

 

Eine Bewerbung ist mit folgenden Unterlagen in Deutsch oder Englisch möglich:

 

  • einem ausgefüllten Antragsformular,
  • einer ausführlichen Beschreibung des Forschungsvorhabens, die die Ziele des Projekts enthält, den Forschungsstand und methodische Überlegungen (maximal 12.000 Anschläge)
  • einer Publikationsliste und einem Lebenslauf mit Foto (fakultativ).

Die Anträge sind bis 14. Jänner 2022 in elektronischer Form (in einem PDF-Dokument zusammengefasst) mit dem Betreff „VWI-Research Fellowships 2022/2023“ an

 

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

zu richten. Sollten Sie keine Bestätigung über den Erhalt Ihres Antrages erhalten, ersuchen wir Sie, uns zu kontaktieren.

Judith Szapor

Senior Fellow (01/2018–05/2018)

 

Gender, Rasse und jüdische Familie in Ungarn nach dem Ersten Weltkrieg. Frauen und der Numerus Clausus 1919–1928

 

SZAPORIm September 1920 verabschiedet, beschränkte das ungarische Numerus-Clausus-Gesetz den Zugang von Jüdinnen und Juden zu den Universitäten auf sechs Prozent aller Studierenden, den prozentualen Anteil der jüdischen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung des Landes. Jüdische Frauen waren von diesem Gesetz überproportional betroffen, einerseits wegen des nun de facto bis 1923 gültigen Immatrikulationsverbots für Frauen, andererseits wegen des hohen Anteils von jüdischen Studentinnen an den Universitäten Ungarns vor dem Ersten Weltkrieg. Die juristische und politische Geschichte des Gesetzes, das – indem es das Prinzip der staatsbürgerlichen Gleichheit untergrub – den Boden für den Holocaust bereitete, ist inzwischen weitestgehend bekannt. Untersuchungen zu den sogenannten Numerus-Clausus-Flüchtlingen, zu jenen Studierenden, die Ungarn verließen, um in Österreich, Deutschland, der Tschechoslowakei oder anderswo zu studieren, liegen ebenfalls schon vor.

 

Allein Arbeiten über die spezifischen Erfahrungen von Frauen oder gar über die genaue Zahl derer, die von diesem Gesetz betroffen waren, gibt es bis heute nicht. Das Projekt wird daher archivalische und mündlich überlieferte historische Quellen heranziehen, um die sozialen und geschlechtsspezifischen historischen Aspekte dieses Phänomens näher zu beleuchten. Auch die durch dieses Phänomen bedingten individuellen und familiären Strategien sowie die Auswirkungen auf Lebensentscheidungen, wie Verehelichung oder Emigration, werden erörtert.

 

Judith Szapor ist Assistant Professor für moderne europäische Geschichte an der McGill University, Montreal. Zu ihren Veröffentlichungen gehören u.a. Jewish Intellectual Women in Central Europe 1860-2000. Twelve Biographical Essays, Lewiston, N.Y. u.a. 2012 (gemeinsam mit Andrea Pető, Maura Hametz, and Marina Calloni) sowie die vor der Drucklegung stehende Monografie Hungarian Women’s Activism in the Wake of the First World War. From Rights to Revanche.

Daniel Cohen

Senior Fellow (09/2018–12/2018)

 

‚Philosemitismus’ in Europa nach dem Holocaust. 1945 bis heute

 

COHENMit 1945 und unmittelbar nach dem Holocaust tauchten in Westeuropa und – nach ihrer Gründung – in der EU verschiedenste Formen eines theologischen, politischen und kulturellen ‚Philosemitismus’ in den entscheidenden öffentlichen Diskursen auf. Cohens in Arbeit befindliches Buch wird eine kritische Geschichte dieser tragenden ‚philosemitischen’ Tropen sein, in denen Jüdinnen und Juden, das Judentum und jüdische Identität im Gefolge der Katastrophe positiv imaginiert wurden: Humanismus und Antifaschismus in den späten 1940er-Jahren, Philo-Zionismus in den 1950er-Jahren, die große Rebellion der sechziger Jahre, Trauma und Bürgerrechtsbewegung in den Siebzigern, die Wiederentdeckung ‚Mitteleuropas’ in den 1980er-Jahren, die Wiederauferstehung des toten, nun ‚kosmopolitischen’ Juden in der Imagination der Europäischen Union und schließlich – noch verstörender – der zurzeit laufende Einsatz des ‚Philosemitismus’ im Namen eines angeblich bedrohten jüdisch-christlichen Europas.

 

G. Daniel Cohen ist Associate Professor für Geschichte und Jüdische Studien an der Rice University in Houston, Texas. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Geschichte von Flucht und Zwangsumsiedlung im Europa des zwanzigsten Jahrhunderts. Zurzeit arbeitet er an einer kritischen Geschichte des ‘Philosemitismus’ in Westeuropa seit 1945 bzw. seit der Gründung der EU.

Gerald J. Steinacher

Senior Fellow (1/2021–6/2021) 

 

Vergeben und vergessen? Der Vatikan und die Nürnberger Prozesse 1945–1955

 

Web SteinacherPapst Pius XII., seine engsten Berater sowie zahlreiche Kardinäle und Bischöfe standen den Nürnberger Prozessen sowie dem gesamten Entnazifizierungsprojekt in Deutschland äußerst kritisch gegenüber. Man hinterfragte die Bemühungen der Alliierten – nicht zuletzt jene der US-AmerikanerInnen – NS-TäterInnen den Prozess zu machen. Die Interventionen des Vatikans liefen schließlich auf Forderungen nach einer allgemeinen Amnestie hinaus.

 

Das Forschungsprojekt untersucht grundsätzliche Fragen zu Schuld und Verantwortung, die einen Vergleich unterschiedlicher und konkurrierender Modelle von transitional justice gestatten. Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt: Wieso kritisierte die Führung der katholischen Kirche die Verurteilung von KriegsverbrecherInnen durch die Strafjustiz so vehement? Welche möglichen Alternativen boten der Vatikan und insbesondere der Papst, um mit Schuld und Verantwortung umzugehen? Gab es auch dort Konzepte für eine transitional justice?

 

In der unmittelbaren Nachkriegszeit betrachteten viele Menschen Papst Pius XII. als herausragende moralische Instanz. Österreich und Italien sowie ein Großteil von Deutschland waren überwiegend katholisch. Aber auch in anderen Teilen des südlichen und westlichen Europas übte die katholische Kirche großen Einfluss auf die Öffentlichkeit aus. Die Haltung der katholischen Kirche gegenüber einer ‚gerechten’ Strafe für Verbrechen der ehemaligen faschistischen Regime ist ein besonderer Aspekt für das Verständnis dieser Gesellschaften und der moralischen Grundhaltung in dieser Zeit.

 

Gerald J. Steinacher ist James A. Rawley Professor für Geschichte an der University of Nebraska-Lincoln und wird im Zeitraum von Jänner bis Juni 2021 als Senior Fellow am VWI tätig sein. Er hat zahlreiche Publikationen zur Geschichte des 20. Jahrhunderts in Deutschland, Österreich und Italien vorgelegt, zuletzt Humanitarians at War. The Red Cross in the Shadow of the Holocaust (Oxford 2017), und Nazis on the Run. How Hitler’s Henchmen Fled Justice (Oxford 2011).

 

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Péter Apor

Senior Fellow (03/2022-08/2022)

 

Antisemitismus und kollektive Gewalt in Ungarn nach 1945

 

AporMeine Forschung untersucht die Genese und die Konsequenzen kollektiver Gewalt von Seiten der Arbeiter und Bauern in Ungarn nach 1945. Dabei konzentriere ich mich auf vier Subthemen: 1, die Idee „legitimer Gewalt“ in der Populärkultur der Nachkriegszeit; 2, die öffentliche Wahrnehmung von Juden sowie des Holocaust nach 1945; 3, das Populärgedächtnis des Krieges und; 4, die politischen Indienstnahmen dieser Pogrome.

 

Meine Forschungen werden einerseits zu einem besseren Verständnis der sozial-politischen Geschichte der Umwälzungen und Transformation in Osteuropa nach 1945 beitragen, und andererseits ebenso Einsichten in die Genese kollektiver Gewalt generieren, die auch für die breiteren Sozialwissenschaften von Interesse sind.

 

Péter Apor ist Senior Research Fellow am Institut für Geschichte der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Zwischen 2003 und 2011 war Apor Research Fellow an der Central European University (Budapest) und an der Universität Exeter assoziiert. Von 2015 bis 2018 war er Koordinator eines durch die Gerda Henkel Stiftung geförderten Forschungsprojekts, das in vergleichender Perspektive antisemitische Pogrome in Osteuropa nach 1945 aufgearbeitet hat. Seine Forschungsinteressen umfassen Erinnerungs- und Geschichtspolitik nach 1945 in Ost- und Zentraleuropa, Mechanismen kollektiver Gewalt sowie die Geschichte des Imperialismus und Kolonialismus im Kalten Krieg. Apor ist der Mitherausgeber von The Handbook of COURAGE: Cultural Opposition and its Heritage in Eastern Europe, Budapest, 2018. Er ist der Autor des Buches Fabricating Authenticity in Soviet Hungary: The Afterlife of the First Hungarian Soviet Republic in the Age of State Socialism, Anthem Press, London, 2014.

 

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