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Katharina Friedla: Stigma der Zugehörigkeit. Breslauer Shoah-Überlebende in ihrer Heimatstadt nach 1945
   

Mittwoch, 23. Jänner 2013, 14:00 - 15:30

Polnische Akademie der Wissenschaften Wissenschaftliches Zentrum in Wien, Kopernikus Saal, Boerhaavegasse 25, 1030 Wien

 

VWI goes to PAN

»Ich musste der Wahrheit ins Auge sehen und anerkennen, dass Breslau nicht mehr mein Zuhause war. Die neuen Einwohner waren Fremde, deren Sprache ich nicht verstand. Wir, die Überlebenden, waren im nun polnischen Breslau zweifach benachteiligt: Für die polnischen Bürger der Stadt waren wir sowohl Deutsche als auch Juden...« Mit diesen Worten beschreibt der 17jährige Klaus Aufrichtig in seinen Aufzeichnungen die Rückkehr nach der Befreiung nach Breslau. Als er und viele andere Breslauer Juden dort im Sommer 1945 eintrafen, lag ihre Heimatstadt in Trümmern und versank im Chaos und Unsicherheit. Die Präsenz des sowjetischen Militärs war noch allerorts manifest, zugleich begann sich die polnische Verwaltung in dieser politischen und sozialen Landschaft der Stadt fest zu etablieren. Während die deutsche Bevölkerung immer noch die Mehrheit der Stadtbewohner bildete, trafen hier nach und nach polnische Umsiedler, darunter Shoah-Überlebende ein. Wie gestaltete sich dieses zeitweilige Zusammenleben von Deutschen, Polen, Juden und sowjetischen Soldaten? In welchem Verhältnis standen die deutschen und polnischen Juden zueinander? Wie verlief dieses Zusammentreffen von »Ost und West« in Anbetracht der gemeinsamen Erfahrung von Verfolgung? Im folgenden Vortrag wird der Versuch unternommen, diesem äußerst komplexen Spannungsverhältnis nachzugehen, um nicht zuletzt neue Aspekte der deutsch-polnisch-jüdischen Nachkriegsgeschichte zu eröffnen.

 

Kommentar: Philipp Ther

 
Katharina Friedla ist Junior Fellow am Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien.
Philipp Ther ist Professor am Institut für osteuropäische Geschichte der Universität Wien.

 

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